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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Kalinka, Ernst: Antike Inschriften in Constantinopel und Umgebung
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0071
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Das vierte der von Mordtmami publizierten Stücke ist sicher
identisch mit dem Reisen I Fig. 89 abgebildeten, S. 154 besprochenen
Relief. Gegenüber den verschiedenen Lesungen der Inschrift (der Name
zu Anfang wurde z. B. von Dethier etudes archeol. S. 45 Ävjvöf tXo;, von
Mordtmann Olvö-fpao; gelesen) ist der Text des in Wien befindlichen
Steines folgcndermassen festzustellen :

\h N o <t> i a o z AYA oYZCAMEAl Mjijvo<piXo<; AuXooC[e]X;j.sw;
roAA ANI KP ATE A N^-KAIol,A 'AzJöUwv. Kpareavö y.cd ol [a-
AEAcbolAYToY EY x H N SäXfoi abtoö st/yjv.

Ich schliesse eine Inschrift an, die sich hier seit Jahrzehnten im
Park der k. und k. österreichisch-ungarischen Botschaft befindet. Es stehen
dort, in die Erde eingelassen, zwei runde Marmoraren (etwa 60 cm hoch,
50 cm Durchmesser und 80 cm hoch, 60 cm Durchmesser), die einander
sehr ähnlich sind. Oben und unten geschmackvoll profiliert, werden sie
von je vier Festons umzogen, die einander über lebendig sculpierten
Stierköpfen treffen, und von deren jedem eine Traube zwischen zwei
Troddeln herabhängt. Der kleinere der beiden Altäre ist oberhalb der
Guirlanden mit acht Rosetten geschmückt, die in einem umlaufenden
Streifen regelmässig vertheilt sind, und trägt zu beiden Seiten einer
Traube folgende meines Wissens noch unpublicierte Inschrift in 2 cm
grossen Buchstaben:

ANTEf Q £ 'Avcipwfi

Er ist sorgfältiger ausgeführt. Seine Festons bestehen aus Blättern,
Blumen und Früchten, während die des anderen, inschriftlosen Steines
einfache Blattgewinde sind, von Binden umflochten, die in laugen Streifen
jenseits jeder Troddel herabfallen. Von letzterer Ära wäre noch anzu-
führen, dass ein Glied des oberen Ablaufes mit Zahnsclmitt versehen
ist, und dass über den Guirlanden statt der acht Rosetten zwölf Orna-
mente herumlaufen, abwechselnd Rosetten, Schalen und Doppelpalinetteu.

Von den Ergebnissen eines Ausfluges in die Umgebung Constan-
tinopels, über den ich noch ausführlicher zu berichten beabsichtige, theile
ich vorläufig einige der wichtigsten Funde mit.

In Rodosto lag mir vor allem daran, die lateinische Inschrift
CIL III 728, S. 7387 wiederzufinden und genau aufzunehmen. Sie ist
in einem Privathause der grande nie de tabahana et de la douane
nahe dem Quai aussen vermauert. In einem 1'09 Meter hohen, 0'7
Meter breiten Marmorcippus ist ein 0'65 Meter hohes, 0 63 Meter breites
 
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