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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Kalinka, Ernst: Antike Inschriften in Constantinopel und Umgebung
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0074
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Die Inschrift, die in 2 cm hohen, archaischen Buchstaben geschrie-
ben ist, lässt links und rechts einen freien, ehemals vielleicht bemalten
Raum, demzuliebe sogar das schliessende Q in eine dritte Zeile gesetzt
ist. Sie ist die einzige bisher aus Eregü bekannte Inschrift im ionischen
Dialekt, der übrigens für Perinth, eine Colonie von Sanios, voraus-
zusetzen war.

Die Stelenfläche, auf der ich weder ober noch unter der Inschrift
Spuren von Malerei zu entdecken vermochte, wird zu beiden Seiten von
einer runden Leiste begrenzt und durch ein elegantes Volutenornament
bekrönt, dessen Zwickel feine Palmettcn und Halbpalmetten füllen. Für
die Palmettenform, deren schlanke, zierliche Bildung eine Künstlerhand
und ein vorgeschrittenes Entwicklungsstadium verräth, obgleich anderer-
seits ihre einzelnen Bestandteile weder gerippt sind noch sonstwie
naturalistische Modellierung zeigen, ist charakteristisch, dass die Blätter
abwechselnd flach gewölbt und muschelartig ausgehöhlt sind. Die Blatt-
enden sind, wie namentlich der abwärts gerichtete Fächer in der Mitte
deutlich zeigt, gerundet, die Stellung weicht von der streng radialen
 
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