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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Bormann, Eugen: Inschriften aus Umbrien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0133
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12:3

im J. 1777 gefundenen Ziegel mit Salutis Aug(ustae) Salvicns(is?); 31.
Atti Fabati (C. IX 5530 = Olivieri figline Pesaresi p. 5 tab. 1);

4. dass Salvius Liberalis nicht weniger als viermal Quin<|iieimal in Ur-
bisaglia gewesen ist und daher dort viel gebaut haben wird. Danach
ist wohl jeder Zweifel ausgeschlossen, dass unsere Bauinschrift aus Ur-
bisaglia stammt und in eines der Jahre füllt, in denen dort Liberalis,
wohl zugleich mit seinem Sohne, Quinquennal war. Eine sichere Ergän-
zung der lieste wird allerdings kaum möglich sein: denkbar scheint
etwa: G. Salv[ius C. f. Vel Liberales [et C] Sa[lvius C. f. VeL] | Vitel-
lia[niis IUI vir. quinq. fo]r[um (oder cu]r[iam oder irgend ein anderes
öffentlichen Zwecken dienendes Bauwerk) .... quod (oder quam)] ante
s[olo privato feßeramt. . . columjnis mar[moreis . . . stajtwis . . . [orna]runt,
poMicus . . . adiecerunt . . . data (oder legata) insupe\r pecunia . . . [in
tutelam].

Noch ein Wort über die Namen. Dass die Identität des Gentil-
namens von Liberalis und des Namens der Stadt. Salvia, nicht zufällig sein
kann, ist einleuchtend. Es haben daher schon im vorigen Jahrhundert
italienische Gelehrte mit Benutzung der damals bereits bekannten In-
schrift der Vitellia Rufilla und eines Bruchstückes mit dem wiederholten
Namensreste C. Sa/... 10. IX 55551 die Vermuthung aufgestellt, die
Stadt habe ihren Namen, weil ein Mitglied der Familie Salvia sie ge-
gründet oder vergrössert habe; vgl. z. B. Colueci ant. Ficene 12 (1791)

5. 147 f. Das ist wenig glaublich; vielmehr wird der Stadtname, wie
oben gesagt, mit dem Namen ihrer Gottheit Salus zusammenhängen, die
wir aus den beiden schon angeführten epigraphischen Zeugnissen kennen,
dem Stein der Vitellia, die flammi(ca) Saluiis Aug(usiae) war. und dem
Ziegel mit Salutis Aug. Salviens. Die Gleichheit des Namens von Libe-
ralis wird einen anderen Grund gehabt haben. Wie schon Borghesi aus-
geführt hat, ist erst mit Liberalis die Familie der Salvier aus Urbisaglia
senatorisch geworden; er gehörte zu den Persönlichkeiten, auf die sich
Suetons Worte Yesp. c. IX beziehen (Vespasianus) atnplissimos ordines
. . . supplevit. . . honestissimo qi/oquc Itcdicörum ac proviheialiutn ullccto.
Es scheint nichts der Annahme im Wege zu stehen, dass ein Ahnherr
des Liberalis, etwa der Grossvater, ein Publicus der Gemeinde Urbs
Salvia gewesen war und bei der Freilassung den Namen von ihr er-
halten hatte.

4.

Zum Schluss wiederhole ich in etwas genauerer Copie noch eine
neuerdings gefundene Bauinschrift, wegen des mehrfachen Interesses,
das sie bietet, aber ohne hier ihre Verwertung fördern zu trollen.
Dieselbe war um das J. 1886 in Fano. dem alten Fanuni Fortunae, wo
 
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