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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Heft 2
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Sticotti, Piero: Aus Liburnien und Istrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0174
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164

In der kleinen Bucht Yal di Caneve wurde unweit des Strandes
von einem gewissen Nicolö Ziz fu Simone aus Ponte eine römische
Grablampe gefunden.

Bescanuova und Talle di Besca.

Im Süden der Insel scheint sich die römische Besiedlung auf die
grüne, wasserreiche Valle di Besca, namentlich deren Mündung und auf
die Ufer der Bucht von Bescanuova beschränkt zu haben. Bemerkens-
wert ist, dass sich hier das Festland in alter Zeit um mindestens
200 Meter weiter hinaus erstreckt haben muss, wie die weit ins Meer
hinein reichenden Untiefen und die hart am Strande liegenden Beste
römischer Baulichkeiten beweisen.

Ein Weniges landeinwärts liegt die Kapelle S. Marco, deren Um-
gebung zuverlässigen Aussagen zufolge von römischen Mauerzügen
durchsetzt ist, von denen vor 10 Jahren zwei aufgedeckt wurden.
Wenige Schritte von dem Kapelleneingang entfernt wurde ein grosser
Mosaikboden aufgedeckt, aber nachmals in Trümmer geschlagen, um
jetzt im Haushof des Matteo Barbaiich (Bescanuova Haus n. 14) zur Ein-
deckung einer Hütte zu dienen. Dieses Mosaik war, wie sich aus den
Bruchstücken erkennen lässt, weissgrundig mit mindestens 30 cm breitem
Bande; letzterer zeigt drei Bordüren, die aus je zwei schwarzen, einem
breiteren olivengrünen umfassenden Streifen bestehen. Das Innere war,
wie es scheint, aus mehreren quadratischen Feldern zusammengesetzt,
deren Umrahmung ein 15 cm breites Flechtband bildet, von dessen zwei
Streifen der eine die Farben schwarz-roth-rosa-weiss-schwarz, der andere
sehwarz-grün-blau-weiss-sehwarz zeigt; daran schliesst sich nach innen
eine 7cm breite Bordüre aus zwei parallelen schwarzen Streifen, an welche
sich dann in mehreren der Eckfragmente das Motiv der achtförmig ver-
schlungenen Bänder anreiht, welche wieder jenen Wechsel in den obigen
zwei Farbenfolgen zeigen. — Unweit dieses Mosaikbodens soll sich
ein anderer, einfacherer (6 Fuss lang, 4 Fuss breit) finden, der noch
nicht gehoben ist. Die beiden Bäume, denen diese Böden zugehörten,
waren nach Maassgabe der Mauerreste anstossend und durch eine Thüre
verbunden. — Ein in nächster Nähe in geringerer Tiefe als der Mosaik-
boden aufgedecktes Grab enthielt unter dachförmiger Ziegeleindeckung
ein grosses Skelet ohne Beigabe. —: Weiter wurden bei jener Kapelle,
beiläufig 30 Schritte von der Fundstelle des grossen Mosaiks entfernt,
vier spätrömische Säulencapitelle korinthischen Stiles zu Tage gefördert,
die sich jetzt im Depot der Kirche von Bescanuova befinden. Die Maasse
sind übereinstimmend: Durehmesser 32c»», Höhe 41 oh. An der Unter-
 
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