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M 201 f. aisTo; üty-.kzr^ sie' apiatepa Xa&v sspftov,
(potv/jevta Spaxovca (peptov ovü^saat TteXwpov
Die sich rückwärts ringelnde Schlange beisst den Adler, so dass
dieser (M 205 f.):
arco eä-sv Yjxs y«p.ä£s
Aus diesem Zeichen kündet Polydanias (M 225 ff. ) die den Trojanern
bevorstehende Niederlage. Die unheildrohende Voraussage des Sehers
Halitherses an die Freier gründet sich auf das Wahrzeichen zweier neben-
einander fliegender Adler, die sich schliesslich zerfleischen (ß 146 ff.).
Unser Epigramm aber scheidet die Wahrzeichen nicht, sondern lässt
aus dem bei Homer von Polydamas beobachteten auch den Halitherses
prophezeien.3) Diese Abweichung und überhaupt die Erwähnung der
homerischen Sehersprüche erklärt sich wohl aus der Art des Anathems.
Aus demselben soll (Z. 10. 11) der künftige Besehauer erkennen, dass
der Weihende ein unübertrefflicher Seher in der Deutung der Vogel-
zeichen war; hierauf muss also das Bildwerk sich in allverständlicher
Weise bezogen haben. Unter den überaus zahlreichen Darstellungen von
Wahrzeichen, namentlich auf Münzen, Vasen, geschnittenen Steinen
ist keine häufiger als die des Adlers mit der Schlange in den Fängen.4)
Diese als Rundbild oder als Belief wird sich über unserem Epigramm
befunden haben,5) und deshalb lässt der Dichter im Widerspruch zu
Homer dieses Wahrzeichen allein von den homerischen Vorgängern des
Weihenden gedeutet werden.
In Z. 10 ist nach der Lücke niHE sicher; die Ergänzung ix
•ffjS ajmnjs, zu der auch der Baum und die geringen übrigen Beste
3) Um die Härte der Construction zu mildern, darf man vielleicht annehmen,
dass «l'PTriOC als «Dpuyi'oCOs, den Trojanern zu lesen ist, wie in Z. 8 EYE als s(I)tis.
i) Beispiele hat zusammengestellt Stephani compte-rendu 1862 S. 18—20.
■') Ebenso befand sie sich wohl auf oder bei der Säule aus Apnlum mit der
Widmung an Juppiter optimus maximus (Hirsclifeld Wiener Sitzungsberichte 77,
1874 S. 386 = ephem. epigr. II p. 307 n. 347; CIL III S 7756), die erzählt numen
a[q]uilae descidise monte supra draconas tres, dann supstrinxit aquila(m) und dass
die Weihenden a[q]uila(m) de pericido liberaverunt. — Eine Übertragung ins Italische
scheint das aus Rom stammende, jetzt im Leidener Museum befindliche Rundbild
einer Eule mit einer Maus in den Fängen, das nach der Unterschrift gleichfalls von
einem jj.«vt;; geweiht ist (CIG IV 9848; Abbildung unter andern bei Gori inscr.
Etr. III tab. VI zu p. LXVIII). Die Erklärung dieser Inschrift ist schwierig und Kaibel
IGSI 140* hat sie als sicher falsch bezeichnet, aber nach dem mir von der Direction
des Leidener Museums freundlich übersendeten Abklatsch ist die Echtheit zweifellos
und wohl auch die Lesung sicher: [A]pxönjs | [iixpioc, 7io | pavci; MAN|TGOAGT 'A-AC-J
CAPiCON, wohl (TSTpaxtoxiXttnv) äsoapüuv.
M 201 f. aisTo; üty-.kzr^ sie' apiatepa Xa&v sspftov,
(potv/jevta Spaxovca (peptov ovü^saat TteXwpov
Die sich rückwärts ringelnde Schlange beisst den Adler, so dass
dieser (M 205 f.):
arco eä-sv Yjxs y«p.ä£s
Aus diesem Zeichen kündet Polydanias (M 225 ff. ) die den Trojanern
bevorstehende Niederlage. Die unheildrohende Voraussage des Sehers
Halitherses an die Freier gründet sich auf das Wahrzeichen zweier neben-
einander fliegender Adler, die sich schliesslich zerfleischen (ß 146 ff.).
Unser Epigramm aber scheidet die Wahrzeichen nicht, sondern lässt
aus dem bei Homer von Polydamas beobachteten auch den Halitherses
prophezeien.3) Diese Abweichung und überhaupt die Erwähnung der
homerischen Sehersprüche erklärt sich wohl aus der Art des Anathems.
Aus demselben soll (Z. 10. 11) der künftige Besehauer erkennen, dass
der Weihende ein unübertrefflicher Seher in der Deutung der Vogel-
zeichen war; hierauf muss also das Bildwerk sich in allverständlicher
Weise bezogen haben. Unter den überaus zahlreichen Darstellungen von
Wahrzeichen, namentlich auf Münzen, Vasen, geschnittenen Steinen
ist keine häufiger als die des Adlers mit der Schlange in den Fängen.4)
Diese als Rundbild oder als Belief wird sich über unserem Epigramm
befunden haben,5) und deshalb lässt der Dichter im Widerspruch zu
Homer dieses Wahrzeichen allein von den homerischen Vorgängern des
Weihenden gedeutet werden.
In Z. 10 ist nach der Lücke niHE sicher; die Ergänzung ix
•ffjS ajmnjs, zu der auch der Baum und die geringen übrigen Beste
3) Um die Härte der Construction zu mildern, darf man vielleicht annehmen,
dass «l'PTriOC als «Dpuyi'oCOs, den Trojanern zu lesen ist, wie in Z. 8 EYE als s(I)tis.
i) Beispiele hat zusammengestellt Stephani compte-rendu 1862 S. 18—20.
■') Ebenso befand sie sich wohl auf oder bei der Säule aus Apnlum mit der
Widmung an Juppiter optimus maximus (Hirsclifeld Wiener Sitzungsberichte 77,
1874 S. 386 = ephem. epigr. II p. 307 n. 347; CIL III S 7756), die erzählt numen
a[q]uilae descidise monte supra draconas tres, dann supstrinxit aquila(m) und dass
die Weihenden a[q]uila(m) de pericido liberaverunt. — Eine Übertragung ins Italische
scheint das aus Rom stammende, jetzt im Leidener Museum befindliche Rundbild
einer Eule mit einer Maus in den Fängen, das nach der Unterschrift gleichfalls von
einem jj.«vt;; geweiht ist (CIG IV 9848; Abbildung unter andern bei Gori inscr.
Etr. III tab. VI zu p. LXVIII). Die Erklärung dieser Inschrift ist schwierig und Kaibel
IGSI 140* hat sie als sicher falsch bezeichnet, aber nach dem mir von der Direction
des Leidener Museums freundlich übersendeten Abklatsch ist die Echtheit zweifellos
und wohl auch die Lesung sicher: [A]pxönjs | [iixpioc, 7io | pavci; MAN|TGOAGT 'A-AC-J
CAPiCON, wohl (TSTpaxtoxiXttnv) äsoapüuv.