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man die Vorhalle gedeckt, wohl mit einem Giebeldache, zu denken
haben, ebenso wie die Cella, die vielleicht — wenn ein in ihr gefun-
denes Viertel eines Wölbschlusssteines (Abb. 27) ihr zugehört — mit
einer Wölbekuppel überdacht war. Kreuzhefthaken und geriefte Blend-
ziegel, die ebenfalls gefunden wurden, machen wahrscheinlich, dass
die Decke der Vorhalle mit Stuck verkleidet und gleich den Wänden
beinalt war.

Abb. 27.

Vermuthlich gleichzeitig mit der Halle D wurde das Vestibulum
Dx geschaffen, indem man die Nord- und Südmauer verlängerte und im
Westen einen offenen Zugang herstellte (Abb. 17). Der gemeinsame
Fußboden von D und B1 liegt um circa (MOw höher, als derjenige der
Cella.17) Um das Niveau für D1 zu gewinnen, musste man im Norden,
da der Platz vor dem Westthore tiefer war, aufschütten, im Süden aber
in das Terrain einschneiden. Die Fundierung besteht aus Trümmern
von Hausteinen und dergleichen über einer 0T0?» dicken Schuttschichte
aus Ziegelbrocken, Scherben u. ä. Sowohl in der Nord- als in der Süd-
mauer ist je eine Thüröffnung angebracht, zu der eine Treppe führt
(vgl. Abb. 16 und Taf. IV). Die nördliche mehrstufige Treppe ist ge-
mauert, die südliche besteht nur aus einem Steine; links von dieser
zweistufigen Schwelle ist die Wange aus einer Stellplatte mit Mörtel-
guss, rechts von der Krone eines hier vermauerten Altares (s. den
epigraphischen Anhang) gebildet. Die Tiefen der Sculptur dieses
Altars waren gut mit Mörtel ausgegossen; die Voluten des Kopftheiles
sieht man auf Taf. IV aus der Mauergleiche vorstehen. Auf der Vorder-
fläche des in zwei Stücke gebrochenen Altares, welche zu Boden lag,
findet sich eine stark zerstörte Inschrift, die jedoch die Entstehung des-
selben in das Jahr 222 oder bald darauf zu setzen erlaubt (s. epi-
graphischen Anhang). Da der zerbrochene Altar die unterste Schicht
der aufgehenden Mauer bildet, so ergibt sich daraus der terminus post

n) Der Boden der Cella wurde bei der Bloßlegung 1894 nach Münzen durch-
wühlt. Das Niveau ergibt sich durch die Sockelabsätze, wozu noch die Estrich- und
die Bodenbelagshöhe zu rechnen sind. In den Nischen sind Estrichreste erhalten.
 
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