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Architectura: Zeitschrift für Geschichte und Aesthetik der Baukunst — 1.1933 [ISSN 2365-4775]

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Nr. 1
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Schumacher, Fritz: Die baulichen Anregungen des "Heiligen Berges von Orta"
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https://doi.org/10.11588/diglit.19241#0029
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PlANTA OEUiA CJM\ OF.l.
^oActle d« 'Witftvnto

1. Lu Port;» principalc. -

2. II Tcmpio di Adamo cd Eni.

3. Madonna di Lorcto.

4. S. Eliaabetta, ora l'Annunziaziono

di M. Vergino

5. I Magi.

0. La Nutivitä.

7. La Puriticazioiic.

8 L'Angelo che aununcia a S. Joeop

ehe fugga in Egitto
y La Strago degli Tnnocenti.
10. La Madonna,ch^-va in Egitto
U. II Battcaimo di" "N. S

Qui ö bora Gesil ehe porta lu
Croce, che og^ri ai dicc la Chics»
N egra.

12 La Tcntazione.

13. La Saraaritana

14. II Paralitico

15. II Figlio doli« Vedova

16. La Porta Aurea

17 Qui fc ora la Prcsa cne va lcvat.%
Qui ei tarä Lazaro riauacitato-
18. La Cona

19 Qui si farft N. S cha lava i plcdi
agli ApoBtoli

20. Ueeü all'Ortu

21. La Preaa

22. Casa di Caifaa

23. Caaa di Pilato.

21. Qui 8i farft N 8 che porta «a
Croce.

25. La M. V. Tramortit»

20. Criato in Croce
27. O. C. depoeto dalla Croca
'28. II Scpolcro di N. S.

29. Geavi appare alla Maddalept*

30. Qui ei farä N. S. appavirc alli due

Diaccpoli iu Emaus.

31. Quivi appare N. S. alll ApostolL

hora si vede 1' Angelo d' Iddio
annuociar alla Madonna il dover
paaeare a miglior vita.

32. L'Asconzionc.

33. Lo Spirito Santo.

34. Qui ai farä U Giudizio.

35. S. Scpolcro di Maria Vcrgiuc.

Abb. 2. Plan von Varallo aus dem 16. Jahrhundert (nach: Ex Voto Studio Artistico von S. Butler)

ein Rundbau von entzückender Grazie (die
15. Kapelle). Das Volksgefühl hat die Meister-
schaft dieses kleinen Bauwerkes richtig erkannt
und hat das dadurch ausgedrückt, daß es ihn
als Werk Michelangelo's betrachtet; das ist die
naive Form, um der vollendeten Leistung ge-
bührende Huldigung darzubringen, denn es
braucht kaum gesagt zu werden, daß an die be-
sondere Eigentümlichkeit der Hand Michel-
angelo's nichts am Bauwerk erinnert. Hat man
sich an der Harmonie dieser Kapelle satt ge-
sehen, so stößt man am hinteren Rande des Hü-
gels, zu dem man nun wieder zurückgelangt, auf
eine neue Überraschung: wieder erhebt sich hier
ein Rundbau, aber es ist ein üppig entwickelter,
malerischer, turmartiger Bau, die „Capeila non
finita", die zugleich als Aussichtsturm ausgebil-
det ist: in offener Architektur schlingt sich eine
Treppe höchst geistvoll um den Kapellenkern
herum.

Während von hier der Weg am aussichtsreichen
Rande des Hügels weiter entlangführt, hält sich
die Architektur der nächsten Kapellen (16 und
17) taktvoll zurück, und schließlich kommt der

Besucher an einem zierlichen Brunnenhäuschen
vorbei zum Endpunkt der Wanderung, einem
mannigfaltig entwickelten Bauwerk, das die
drei letzten Kapellen zu einem einheitlichen
Baukörper zusammenfaßt. Damit sind wir auf
eine Straße zurückgeführt, die wieder auf der
Eingangsterrasse mündet, und die nach der ent-
gegengesetzten Richtung bin zum Klosterbau
führt, der hier als Schlußpunkt des ganzen
Rundganges winkt. Und wieder sehen wir, wie
die Bauten, die an dieser Straße liegen (Kapel-
len 11 und 20) mit feinstem Gefühl so gestaltet
sind, daß sie aus dem kleinen Maßstabe der Ka-
pellen den Übergang zu den großen Kloster-
bauten vermitteln.

So wird man unvermerkt, ohne die Enge des
Raumes zu spüren, von einem zum andern Bau
gelockt, jeder ist seiner besonderen Stelle in der
Natur als Masse angepaßt, aber trotz größter
Mannigfaltigkeit wird doch eine Einheit der
Stimmung gewahrt.

Und auch wenn man jeden kleinen Bau als
Einzelgebilde betrachtet, wird man, wie ein
Blick auf die Tafeln 1—3 zeigt, nicht ent-

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