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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 11.1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.35081#0019
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Architektonifche Rundfchau
SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig Eisenlohr und Carl Vfeigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

11. Jahrgang 1895.
2. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.


IN HALT.

Tafel g. Haus Lessingstrasse 38 in Berlin; entworfen von
Regierungsbaumeister Professor A. Messel daselbst. Grundriss
und Bauausführung von C. Bassel daselbst.
Die Fassade wurde in Putz, Sandstein und Ziegeln, das Erd-
geschoss in rehfarbenen Verblendern ausgeführt und mit einem
Sandsteingurtgesims abgeschlossen. Aus Sandstein sind ferner die
Konsolen und Strukturteile des Erkers. Die Stützen des Giebel-
ausbaus darüber sind in Gusseisen hergestellt.

Tafel 10. Umbau des Theätre Variete in Prag; ausgeführt
von den Architekten F. A. Ohmann und R. Krieghammer
daselbst.


Grundriss des Hauses Lessingstrasse 38
in Berlin; entworfen von Regierungs-
baumeister Professor A. Messel daselbst;
Grundriss und Bauausführung von
C. Bässel daselbst.

Der Umbau beschränkt
sich hauptsächlich auf den
Zuschauerraum, dessen alte
Konstruktionen, wie Decke,
Logen und Galeriegänge bei
vollständiger Aenderung der
Dispositionen in Eisen und
Rabitzputz oder Stampfbeton
ausgeführt werden. Auch
die Nebenräume für das
Publikum erfahren eine Er-
weiterung. Der wichtigste
Anteil des Umbaues ent-
fällt jedoch auf die archi-
tektonische Ausgestaltung
des Zuschauerraumes und
seiner Decke, die, auf ein-
fach rechteckigem Grundriss
aufgebaut, bei der bedeu-
tenden Grösse des Raumes
(28 zu 30 Meter) nur durch
eine ganz leise Andeutung
eines freien architektonischen
Gedankens und durch einen
gewissen Fluss der Linien zu
gewinnen schien.
Tafel 11. Entwurf für
das Rathaus zu Rheydt; von
Spalding & Grenander,
Architekten in Berlin.

Tafel 12. Stirnfassade eines Eckhauses in der Elisabeth-
strasse in Olmütz; entworfen von Architekt J. Sowiriski in Wien.
Die Fassade bildet, als Hauptfassade des Hauses, die Eck-
abstumpfung zweier unter spitzem Winkel zusammenlaufender
Gassen. Grundrisse und Bauausführung sind von Baumeister
Böhm in Olmütz.

Tafel 13. Parkwächterhaus zu Chilton bei Hungerford;
erbaut von Architekt Arthur C. Blomfield in London.
Das Mauerwerk dieses niedlichen Gebäudes besteht aus
rotem Backstein; Veranda, Giebel und Hauptgesims aus weiss-

gestrichenem Holz. Der Fries und die Giebelflächen sind ver-
putzt. Dachdeckung: grüner Westmoreland-Schiefer.
Tafel 14. Villa Leuther in Kappel - Rodeck; erbaut von
Architekt Eugen Drollinger in München.
Sämtliche Aussenmauerflächen bestehen, mit Ausnahme des
wenigen Fachwerks am Turm, im Giebel und an den Bogen-

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Grundriss des Theätre Variete in Prag; umgebaut von den Architekten
F. A. Ohmann und R. Krieghammer daselbst.
Wölbungen aus Granit, der in nächster Nähe der Villa gebrochen
wird. Die Eckquader, Pfeiler, Säulen, Gewände u. s. w. sind
grössere Werkstücke, während die Flächen mosaikartig aus kleinen
Abraumstücken in einer Art Miniatur-Cyklopenmauerwerk her-
gestellt sind. Der spielende Glanz des hellen Granits in Ver-
bindung mit den satten Tönen des dunkelbraunen Fachwerks
und der roten Backsteine verleihen dem Bau eine eigenartige
Wirkung von besonderem Reiz.
Die Baukosten belaufen sich auf ca. 36000 Mark.
 
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