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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 14.1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.41281#0017
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Architektonifche Rundfchau
SKIZZENBLÄTTER
AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig Eifenlohr und Carl Wfeigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

14. Jahrgang 1898.
5. Heft.
Monatlich eine Lieferung zum Preise von M. 1.50.
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IN HALT.

Tafel 33. Villa Knorr in München; erbaut von Professor
Emanuel Seidl daselbst.
Die Villa erhielt ihr jetziges Aussehen durch Umbau und
Erweiterung eines schon länger stehenden Hauses an derBrienner-
strasse, dessen quadratischer Kern in dem durch den angebauten
Saal vergrösserten Grundriss leicht erkennbar ist.
Die Architekturteile sind in hellgelblichem Haustein, die
Wandflächen in Mörtelverputz ausgeführt, die Fensterläden grün
gestrichen.
Eine Inschrift im Giebel besagt, dass vom io. Oktober 1864
bis 12. Dezember 1865 Richard
Wagner in dem Hause wohnte,
und das Medaillonporträt des
Tondichters ist in der Stucca-
tur der Loggia angebracht.
In Verbindung mit der
Villa steht ein besonderes Ge-
bäude für Wirtschaftszwecke.
Tafel 34 u. 35. Entwurf
zum Völkerschlachtdenkmal bei
Leipzig von Prof. S. Neckel-
mann in Stuttgart.
Der Entwurf entstammt
der I. Konkurrenz, bei der er
in die engere Wahl kam.
Tafel 36. Wohnhaus Schroeder-Poggelow, Rauchstrasse 13
in Berlin; erbaut von Architekt Bodo Ebhardt daselbst.
Das Gebäude sollte nur ein Erdgeschoss und ein Ober-
geschoss erhalten, weshalb die Brandmauer des unmittelbar an-
grenzenden hohen Nachbarhauses durch eine Blendarchitektur
verkleidet werden musste.
Das Kellergeschoss enthält sämtliche Wirtschaftsräume,
sowie eine Portierswohnung, die Centralheizung und Garderoben
für grosse Gesellschaften.
Im Erdgeschoss gruppieren sich die Gesellschaftsräume um
eine zweigeschossige Halle. Der erste Stock ist den Wohn-
und Schlafzimmern der Familie Vorbehalten. Die innere Ein-
richtung ist vornehm und in allen Räumen künstlerisch durch-
gebildet.
Die Fassaden sind aus Rathenower Handstrichsteinen mit
Architekturteilen von schlesischem Sandstein hergestellt, die
Dächer in deutscher Art mit Schiefer gedeckt.
Tafel 37. Das neue Justizgebäude zu München; erbaut
von Professor Friedrich von Thiersch daselbst.
4. Ostfassade.
(Siehe auch Tafel 21, 22, 25 und 26.)

Tafel 38. Chalet Magne in Boulogne bei Paris; entworfen
von Architekt J. Gros in Zürich; ausgeführt von der Chalet-
fabrik Kuoni & Cie. in Chur.
Das Gebäude enthält im Erdgeschoss Stallung für vier Pferde,
mit Remise und Geschirrkammer, sowie zwei Zimmer für den
Portier. Der erste Stock ist zu einer Gärtnerwohnung bestimmt.
Das originelle, in schweizerischem Holzstil errichtete Gebäude
kostete 57000 Frcs.
Tafel 39. Diele im Schloss Dammsmühle bei Berlin;
entworfen und ausgeführt von Erdmann 8c Spindler, Archi-
tekten in Berlin.
Die Decke der Halle ist
zwischen Holzrahmen geputzt
und al fresco gemalt. Die Or-
namente der oberen Bogen-
stellung sind massiv in Holz
durchbrochen geschnitzt. Die
Wände über der Holztäfelung
sind geputzt und mit Ornamen-
ten und Freskomalerei ge-
schmückt. Der Kamin besteht
unten aus Sandstein, oben aus
Putz.
Tafel 40. Bremische Hy-
pothekenbank in Bremen; er-
baut von Architekt Alb. D. Dunkel daselbst. — Das Haus
enthält im Erdgeschoss die Geschäftsräume für die Hypotheken-
bank, während das erste und zweite Obergeschoss zu Comptoiren
eingerichtet sind. Im Dachgeschoss befindet sich die Wohnung
für den Hausmeister.
Die Fassade ist in Süntelsandstein ausgeführt. Das Dach
ist teils in Schiefer auf Schalung, teils als Holzcementdach,
Turm und Erker hingegen mit Kupferplatten eingedeckt. Fenster
und Aussenthüren sind in Teakholz ausgeführt.
Die Panzerung des Tresors, welcher durch Kellergeschoss
und Erdgeschoss reicht, ist mit 80 mm hohen Stahlschienen aus-
geführt, welche unmittelbar nebeneinander gelegt sind.
Die Geschäftsräume der Bank, sowie Toiletten und Flure
sind durch eine Warmwasserheizung erwärmt. In den Comptoir-
räumen sind Dauerbrandöfen aufgestellt.
Die Baukosten betragen 92700 M.
Textblatt. Kamin im Speisesaal des Schlosses Altenstein
(Thüringen); entworfen von Professor A. Neumeister in Karls-
ruhe. Holzaufbau ausgeführt von O. Fritzsche, kgl. bayr. Möbel-
fabrikant in München; Marmorunterbau ausgeführt von Zwisler
& Baumeister in München.


Bremische Hypothekenbank in Bremen; erbaut von Architekt
Alb. D. Dunkel daselbst.
Grundriss des Erdgeschosses.
 
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