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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 14.1898

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11. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.41281#0030
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lebhaft gegliederte Passage verbindet die Schwanthaler- mit der
Landwehrstrasse. Zu beiden Seiten sind Läden angeordnet.
Ausserdem sind im Erdgeschoss, östlich, in zweckentsprechender
Gruppierung Bier- und Weinrestaurant,
gegenüber die Vestibüle, Kassen,
Foyers und Garderoben für das theater-
besuchende Publikum untergebracht.
Der Zuschauerraum, 680 qm
gross, im I. Stock gelegen, ist direkt
verbunden mit Wandelhallen, 350 qm,
Wintergärten, 200 qm, sowie Speise-
und Gesellschaftssälen,
die jedoch durch Roll-
läden und Polsterkissen
schalldicht abgesondert
sind, eigene Aufgänge und
Toiletten besitzen und
vom Hauptraum getrennt
an Gesellschaften ver-
mietet werden können.
Die 330 qm grosse Bühne
ist zu einer Musterbühne
mit elektrisch angetrie-
benen Maschinerieen und
elektrischer Beleuchtung
eingerichtet. Das Bühnen-
podium ist auf Saalboden-
höhe versenkbar. Der
II. und III. Stock der Gebäudeanlage
ist zu Mietwohnungen eingerichtet.
Die grosse Centralküche nimmt einen
Teil des III. Stockes ein. Sie ist mit
den Restaurationsbüffetts und den
Kellern durch achtzehn Waren-, Spei-
sen- und Personenaufzüge verbunden.
Die Maschinen- und Heizungsanlage,
ein grosses Bierstübl, Kegelbahnen
und die Bier-, Wein- und
Betriebskeller sind im Kel-
lergeschoss angeordnet.
Von 54°° qm Gesamt-
grundfläche wurden 4100
qm überbaut. Der kubische
Inhalt beträgt einschliess-
lich der Kellerräume unter
den Höfen 11000 cbm.
Die Herstellungskosten
betrugen 2 800 000 M.,
somit 1 cbm 25,50 M.
Tafel 85. Herr-
schaftliches Stallgebäude
mit Remise und Kutscher-
wohnung; entworfen von
Eisenlohr & Weigle,
Architekten in Stuttgart.
Baumaterial: heller Sandstein für die Umrahmungen und
Ecken, Kalkputz für die Mauerflächen. Dachdeckung Schiefer.

Tafel 86. Fassade des Wohn- und Geschäftshauses In-
validenstrasse 23 in Berlin; entworfen von Erdmann &
S p i n d 1 e r, Architekten daselbst.
Im Erdgeschoss ist eine Postagentur, die Ober-
geschosse enthalten Mietwohnungen. Die Fassade ist
in reinem Putzbau hergestellt. Erdgeschoss und I. Ober-
geschoss sind in Romancement geputzt, der in seiner
natürlichen Farbe belassen wird. Die drei obersten
Geschosse sind in rauhem Stippputz hergestellt und
zwar in weissgeschlemmtem Kalkputz. Die Fenster-
einfassungen ebenso, aber glatt. Die Ornamente sind
als Sgraffiti in Roman-
Erdgeschoss.
cement (einfarbig) her-
gestellt und bleiben in
der Farbe des Cements
stehen. Die Klappladen
der IV. Etage sind dunkel-
grün. Das Dach ist in
braunroten Glasurziegeln
eingedeckt.
Tafel 87. Villa Kiss
in Dornbach bei Wien;
erbaut nach den Plänen
des Architekten Karl
Haybäck in Wien von
Stadtbaumeister F. Gla-
ser in Dornbach.
An einer der vornehm-
sten Villenstrassen Dornbachs erhebt sich auf ansteigen-
dem Terrain, inmitten eines herrlichen Gartens, die Villa
Kiss, bestehend aus Souterrain, Parterre, I. Stock und
Dachgeschoss.
Im Parterre befindet sich im Hintertrakt der Ein-
gang in das Stiegenhaus; von hier gelangt man in ein
Vorzimmer, von dem aus die Repräsentationsräume zu-
gänglich sind. Das
zweite Vorzimmer
dient als Anrichte-
und Vorraum für
Küche, Speisezimmer
und Klosett. Jedes
Stockwerk enthält
einen grossen Salon,
Speisezimmer,Schlaf-
zimmer, Kinder zim-
mer und Kabinett.
Vor dem Salon im
Parterre baut sich eine grosse offene Veranda
auf, die im I. Stock als Balkon endigt. Im Sou-
terrain ist die Hausbesorgerwohnung, die Wasch-
küche, sowie Kellerräume; im Dachgeschoss
Dienerräume und Frem-
denzimmer. Baumaterial:
Werkstein und Kalkputz.
Baukosten 25000 fl.
Tafel 88. Eingangsthor vom Belvedere in Wien (Rennweg);
aufgenommen von Architekt Josef Schubauer in Baden beiWien.



Schwanthaler-Passage mit Deutschem Theater in München; erbaut von Architekt
Alex. Bluhm unter Mitwirkung des Architekten Jos. Rank in München.
Grundrisse des Erdgeschosses und I. Stockes.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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