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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 4
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Die Architektur auf den deutschenKunstaustellungen des Jahres 1901, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0036

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1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 4


Internationale Kunstausstellung in München 1901.

Architekten: Hesseiner & Schmidt in München.

Volksbadeanstalt für Gelsenkirchen.

Entwurf 2u t-iNEM VolksbpIdT

Die Architektur auf den
deutschen Kunstausstellungen des Jahres 1901.
(4. Fortsetzung.)
m Gegensatz zu der anderwärts bemerkbaren grös-
seren Beachtung, die den Ausstellungen von Werken
der Architektur sowohl von Seiten der Ausstellungs-
leitung als des Publikums entgegengebracht wird, scheint in
München dieses Interesse von Jahr zu Jahr mehr in den
Hintergrund zu treten. Bei den alljährlichen Ausstellungen im
Glaspalast wurde die Abteilung für Architektur von ihren früheren,
immerhin verhältnismässig gut gelegenen Räumen verdrängt und
auf einen Platz verwiesen, der in keiner Weise der Bedeutung
entspricht, die Architektur und dekorative Kunst gerade in
München beanspruchen durften. Ein schmaler, langer, ganz
schmuckloser Raum, im ersten Stock gelegen und mit schwer
aufzufindendem Eingang vom Vestibül aus, vereinigt alles, was
an Architekturwerken in Zeichnungen, Aquarellen, Photographieen


Internationale Kunstausstellung in München 1901.
Entwurf zu einem Museum. Architekten:
Hessemer & Schmidt in München.


und Modellen ausgestellt ist. Das zu Tage liegende Zurück-
drängen der Baukunst zu Gunsten der Malerei hat denn auch
einer grossen Zahl gerade der besten Meister die Lust ge-
nommen, ihre Arbeiten und Entwürfe in so ungeeigneter Weise
zur Ausstellung bringen zu lassen. So zeigte denn auch die
diesjährige 8. internationale Kunstausstellung in der Abteilung
für Architektur nur ein ganz lückenhaftes Bild. Nicht nur war
da keine internationale Beteiligung zu sehen, sondern auch
die deutschen Künstler von auswärts waren ferngeblieben und

selbst von den Münchener Architekten hatte nur eine relativ
kleine Zahl der Einladung des Ausstellungskomitees Folge ge-
leistet. Man konnte den Eindruck nicht los werden, dass es
den Herren der Kommission nicht leicht geworden, auch nur
das, was ausgestellt war, zusammen zu bekommen und dass
sie ihre Aufgabe weniger im Sichten und Auswählen zu er-
blicken hatten, als in der leidigen Notwendigkeit, eine Aus-
stellung überhaupt zu stände zu bringen. So erklärt es sich,
dass manches an den langen Wänden aufgehängt wurde, was
besser in den Mappen der Verfasser geblieben wäre. Immerhin
fand derjenige, welcher sich absichtlich oder zufällig in diesen
entlegenen Teil der Ausstellung verirrte, eine ganze Anzahl
recht guter Arbeiten von schöner Erfindung und in flotter Dar-
stellung. Manches war allerdings schon von anderen Aus-
stellungen her bekannt, zum Teil auch in dieser Zeitschrift
schon veröffentlicht, so das Waisenhaus in Nymphenburg und
die Bauten des Schwabinger Friedhofs von Baurat Hans
Grassel (1902, Heft 1 3), das Kurhaus in Reichenhall von
Hellmann & Littmann, das Theater in Meran (1902, Heft 1),
die Häuser in der Friedrichstrasse zu München von Martin
Dülfer u. s. w.
Ohne auf alle ausgestellten Arbeiten im einzelnen einzu-
gehen, seien nur noch die schönen Entwürfe der Gebrüder
Rank und diejenigen von Hessemer & Schmidt besonders er-
wähnt. Ueber die zum Teil sehr umfangreichen Aquarelle
von Helbig & Haiger ist schwer mit wenigen Worten, wie es
der kurze Bericht erfordert, hinwegzukommen. Vergeblich frägt
man sich angesichts der in den ungebrochensten Farben




Internationale Kunstausstellung in München 1901.

Volksbadeanstalt für Gelsenkirchen.

Grundriss.

Architekten:
Hessemer & Schmidt in München.

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