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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

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Heft 3
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Hasak, Max: Das neue Kaiser Friedrich-Museum in Berlin
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0033

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1905

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 3


ergeben, daß das gepriesene Nordlicht durchaus nicht die wünschens-
werteste Beleuchtung sei. Daher sind die niederländischen Kabinette, ein-
schließlich der am meisten Licht bedürftigen Rembrandts, nach Süd-Süd-
westen gelegt worden. Eine Maßnahme, die sich aufs beste bewährt hat.
Die dunklen Hintergründe haben ihre Geheimnisse erschlossen und manche
meinen, die ganze Gemäldesammlung sei zum Umzug neu auflackiert.
Auch von der Schrägstellung der seitlichen Kabinettwände ist Ab-
stand genommen worden; und gerade diese Seitenwände erweisen sich
nun als am besten beleuchtet. Dagegen hat sich die Abschrägung der
Ecken als recht glücklich herausgestellt. Die immer etwas dunkleren Ecken
werden so durch gutbeleuchtete Flächen ersetzt, und kleinere Gemälde
erhalten auf diesen schmaleren Wänden eine ihnen zusagende Absonderung
von den größeren Bildern. Auch im ganzen sehen die Säle wie die
Kabinette mit den abgeschrägten Ecken schöner aus als rein viereckige
Räume. Die Abschrägungen betragen 1,5 m und darüber. (Schluß folgt.)
Regierungs- und Baurat M. Hasak.

Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 17. Landhaus des Herrn W. Schwab in Darmstadt.
Architekt: L. Schäfer in Darmstadt.
Von den Wohnräumen des höchst malerisch gruppierten Baues aus
genießt man einen umfassenden Rundblick auf die Stadt und deren Um-
gebung. Die einzelnen Massen schmiegen sich in sorgfältig abgewogenen
Formen und Verhältnissen an den mächtigen Turm, als Hauptmotiv, an. Die
Flächen bestehen aus glattem Putz, mit meist wenig profilierten roten Sand-
steinen durchsetzt; alle Dachflächen sind mit Ziegeln eingedeckt. Nur der
sehr originell aus den Souterrainquadern sich entwickelnde Salonerker zeigt
Holzcharakter in dunklem Ton. — Parterre und erster Stock nehmen die
Wohn-, Schlaf- und Wirtschaftsräume auf, weshalb die Haupttreppe im
ersten Stock endigt. Im Souterrain befinden sich neben Wein-, Haushal-
tungs- und Pflanzenkeller noch der Heizraum für die Zentralheizung, außer-
dem Waschküche und Bügelzimmer. -— Im Dachstock sind zwei Fremden-
zimmer, ein Turmzimmer und das Mädchenzimmer untergebracht.
Tafel 18. Wohnhausgruppe an der Leerbachstraße in
Frankfurt a. M. Architekt: C. F. W. Leonhardt in Frankfurt a. M.

Kaiser Friedrich - Museum in Berlin. Architekt: Geh. Oberhofbaurat C. Ihne
Haupttreppenhaus. in Berlin.



Kaiser Friedrich - Museum in Berlin.

Architekt: Geh. Oberhofbaurat C. Ihne in Berlin.

Die Gruppe besteht aus einem Sechs- und einem Fünfzimmerhaus.
Bei Lösung des Grundrisses des Sechszimmerhauses ist der Versuch ge-
macht, in den großen Etagenwohnungen das gemütliche Zusammenwohnen
des Einfamilienhauses durch Gruppierung der Wohnräume um eine Diele zu
ermöglichen. Die Schlafräume sind an die ruhige Gartenseite verlegt.
Die Küche liegt am Treppenhaus mit direktem Eingang für Lieferanten.
Das Dachgeschoß enthält zwei Ateliers, nebst Wohn- und Schlafzimmer,
sowie die Kammern der Wohnungen.
Die Fassaden sind geputzt, die Architekturteile aus Haustein. Für
den Sockel ist Niedermendiger Basaltlava, für die Fensterumrahmungen
und Gesimse etc. gelbgeflammter Pfälzer Sandstein zur Verwendung ge-
kommen. Das Sechszimmerhaus hat einen violetten, mit der Scheibe ab-
geriebenen Rauputz, das andre Haus einen weißen Spritzwurf erhalten.
Tafel 19. Progymnasium in Rüttenscheid. Architekt: Otto
Kuhlmann in Charlottenburg.
Mit Rücksicht auf die bevorzugte Lage des Bauplatzes ist bei dem
Entwurf auf eine einfache, aber der Bedeutung des Baues entsprechende
Gestaltung des Gebäudes im Innern und Äußeren Wert gelegt worden.
Die Anstalt ist als Gymnasialvollanstalt projektiert. Sie enthält:
9 Klassenräume für je 42 Schüler, 1 Raum für fakultativen Unterricht,
1 Reserveklasse, 1 Zeichensaal mit Modellraum, 1 Physikklasse, 1 Vorberei-
tungszimmer nebst chemikalischem Kabinett, 1 Konferenzzimmer, 1 Direktor-
zimmer mit Warteraum, 1 Schuldienerwohnung, 1 Aula, Bibliothek, natur-
wissenschaftliches Kabinett, Lehrmittelzimmer, 1 Sammelklasse und 1 Turn-
halle im Erdgeschoß des Gebäudes. Für die Aborte ist ein besonderes
Gebäude im Hofe vorgesehen. Der Sockel ist aus Basalt, die Architekturteile
sind aus gelbem Sandstein,
die Mauerflächen in Kalk¬
putz ausgeführt. Das Dach
ist mit roten Biberschwänzen
eingedeckt. Die Gesamtkos¬
ten betragen 235000 Mk.
Tafel 20. Mittel¬
alterliche Schloßanlage
(Architekturskizze). Ar¬
chitekt: Arthur Fritsche
in Dresden.
Tafel 21. Wohn¬
haus des Herrn Dr. Fr.
Bamberger in Mainz. Ar¬
chitekt der Fassade: Pro¬
fessor Emanuel Seidl in
München.— InnereAus-
stattung und Grund¬
risse: Architekt Philipp
Krebs in Mainz.
Architekt: C. F. W. Leonhardt in Frankfurt a. M.

Wohnhausgruppe an der Leerbachstraße in Frankfurt a. M.
 
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