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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

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Heft 10
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0088

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1905

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 10

I

als

und
Ber-

Tafel 76. IV. Städtisches Krankenhaus in Berlin. Patho-
logisch-anatomisches Institut und Leichenhaus. Architekt: Stadt-
baurat Ludwig Hoffmann in Berlin.

Tafel 77. Krematorium in Karlsruhe. Architekt: Professor
A. Stürzenacker in Karlsruhe.
Das Krematorium zeigt sich dem Ankommenden als eine kleine
Kapelle in roten Bruchsteinen. Der notwendige weite Kamin ist an der
Giebelseite sichtbar und verleiht dem Bau eine bezeichnende Form. Die
äußere Erscheinung der Kapelle wird erst später die richtige Geltung er-
halten, wenn die Anlagen auf dem Hügel ringsum mit Grün bedeckt
sind und die jetzt einförmigen Wände des Hauses — wie geplant — durch
die verschiedensten Grabsteine belebt werden. Besonders hervorzuheben
ist die romanische Haupttür, die mit ihrem Metallüberzug und den gut
geschmiedeten farbigen Bändern eine schöne Wirkung hervorbringt.
Das Innere des in der Art einer kleinen romanischen Dorfkirche aus-
gestalteten Baues ist 10,50 m lang und 9 m breit. In allen Teilen ist eine
ansprechende, materialechte, streng romanische Formensprache verwendet.
Reiche, aber sehr zart behandelte Malerei, die vom Erbauer entworfen
und meist in Naturgröße gezeichnet wurde, schmückt die Wände und den

Allgemeine Rentenanstalt in Stuttgart.
4. Uhr im Sitzungssaal.
Modelliert von J. Zeitler.

Allgemeine Rentenanstalt in Stuttgart.
5. Beleuchtungskörper im Eingang.
Ausgeführt von Hasis & Hahn.
künstlerischer Mitarbeiter Architekt Hans

stellend, sowie die Fi-
guren auf den Giebeln:
Merkur, Fleiß und Spar-
samkeit und ein den
Kaufmannstand verkör-
pernder Patrizier sind
modelliert von G. A.
Bredow in Stuttgart.
Besonderes Lob muß
dem Bildhauer der Or-
namente gezollt werden
(J. Zeitler, Stuttgart),
der mit großem Ver-
ständnis und feinem
Geschmack sich in die
von den Architekten er-
strebte persönlichere
Sprache des Ornamen-
teshineingearbeitethat.
Gleichfalls ein Meister-
stück ist das geschmie-
dete Haupteingangstor
(Kunstschmied J. Hor-
lacher).
Der Architekt des
Baues ist Baurat Louis
Stahl, in Firma Witt-
man & Stahl. Ihm stand
Schmidt zur Seite.

Beschreibung der Abbildungen
Tafel 73. Landhaus in Hof.
Architekt: Hermann Goerke in
Düsseldorf.
Zum Artikel »Architektur
Kunstgewerbe auf der Großen
liner Kunstausstellung 1905«.
Tafel 74/75. Allgemeine
Rentenanstalt in Stuttgart. Ar¬
chitekten: Wittmann & Stahl
in Stuttgart. Mitarbeiter: Hans
Schmidt daselbst.— 1. Kassen¬
halle. 2. Sitzungssaal. 3. Portal.
Vor etwa P/2 Jahren ist das
neue Geschäftshaus der Allgemeinen
Rentenanstalt dem Betriebe übergeben worden. Es ist aus teilweisem Um-
und Anbau entstanden.
An der Stelle des mit dem großen Giebel gekrönten Gebäudeteiles
stand das alte Haus, von dem zwar nicht viel mehr als ein paar Kern-
mauern im Innern übrig blieben, dessen Stockwerkshöhen aber doch für
den Neubau bestimmend waren. Zuerst wurden die neuen Depoträume
mit Safes und Stahlkammern und den darüberliegenden Bureaus gebaut,
hierauf der linksseitige Neubau mit Einschluß des neuen Treppenhauses.
Zuletzt wurde der Umbau des alten Hauses bewerkstelligt und während
seiner Dauer der Geschäftsbetrieb in den Neubau verlegt.
Um die Kassenhalle im Erdgeschoß gruppieren sich: Hauptkasse,
Faustpfandabteilung, Depotsverwaltung, Rentenkasse und Sparkasse. Links
vom neuen Haupteingang liegen die Bureaus der Renten- und Lebens-
versicherung; darüber im ersten Stock die Kanzlei der Hypothekenabteilung,
im Anschluß daran die Zimmer der Vorstände, des Rechtsrates und des
Direktors, des Effekten- und Wechselbureaus, der Buchhalterei und der
Registratur. Über der Kassenhalle liegt der Sitzungssaal mit einem Vor¬
raum, der zugleich als Warteraum für die Kontokorrentinhaber dient. Das
bestehende Registraturgebäude wurde neu eingerichtet. Im zweiten Stock
befinden sich die Wohnung des Direktors und die Zimmer der Mathema-
tiker. Der dritte Stock enthält die Wohnung des Rechtsrates und zwei
Dienerwohnungen. Eine dritte Dienerwohnung ist im Dachgeschosse
untergebracht.
Außer den zu berücksichtigenden Fußbodenhöhen war die größt-
mögliche Schonung des hinter dem Hause liegenden Gartens geboten.
Infolgedessen gelang es nicht, der Kassenhalle Oberlicht oder nur
eine größere Höhe zu geben. Die Lichtzufuhr der großen Seitenfenster
der einzelnen Kassen wurde deshalb noch durch zwei Luxferprismenober-
lichte verstärkt. Die ihrer Bedeutung als Zentralpunkt des Geschäftsver-
kehrs entsprechende Wirkung ist daher hauptsächlich durch künstlerischen
Schmuck zu erreichen versucht worden. Decken und Wände sind weiß
geputzt; die Kapitäle der Säulen und Pfeiler in Messing getrieben. Aus
Messing sind ferner: die Schalterabschlüsse und Türen (von Gebr. Arm-
brüster in Frankfurt a. M.), während alles Holzwerk in Mahagoni dunkel-
rot gehalten ist. Die Geschäftszimmer sind alle einfach ausgestattet. Der
Sitzungssaal hat ein Brüstungsgetäfel in Rüsternholz, grüne Wandbespannung
und eine weiße und zart gegliederte Decke. Die Haupttreppe ist aus
Granit, die Nebentreppe aus Eichenholz.
Die völlig neue Fassade aus Haller Sandstein ist in frei behandelten
Formen süddeutscher Spätrenaissance ausgeführt. Die vier Figuren des
Portals: Landwirtschaft, Schifffahrt, Industrie und Kunstgewerbe dar-









Grundrisse der Allgemeinen
Rentenanstalt in Stuttgart.

Architekten: Wittmann & Stahl in Stuttgart.
Mitarbeiter: Hans Schmidt daselbst.

Allgemeine Rentenanstalt in Stuttgart.
6. Ansicht.

Architekten: Wittmann und Stahl in Stuttgart.
Mitarbeiter: Hans Schmidt daselbst.

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