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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

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Heft 12
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Pfeifer, Hermann: Stimmungswerte der Dachformen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0099

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1905

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 12

(1) Rammingerliaus in Jenbach (Tirol). Aufnahme von Professor Hermann Pfeifer in Braunschweig.


Pfeifer in Braunschweig.

$

großes Dach




)

deutschen
zu sehen,


Hauses an.
sehr gewöhnt,

f £i'e<fe£ -

Ge-
des
des

der Dachformen.

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TL. B. sind wir am
ein

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eEec&£, o-fi/ne^ac/-}, hm nt*/

in aufdringliche Altertümeleien zu verfallen, welche dem Freunde
moderner Kunstentwicklung mit Recht zuwider sind.
Durch den Kontrast von Wand und Dach wird haupt-
sächlich die Umrißlinie und damit die Fernwirkung eines
bäudes bedingt; vergl. Abb. 2, a bis i, wo der Einfluß
wechselnden Verhältnisses von Wand- und Dachhöhe und
Unterschiedes der Dachneigungen deutlich hervortritt.
Hier im Norden spielt das hohe Dach eine wichtige künst-
lerische Rolle; ja es gibt häufig den Grundton der ganzen
Stimmung eines
Bauernhause so

Stimmungswerte
Von Professor Hermann

eber die »künstlerische Bedeutung des Daches« brachte
-ä in Nr. 4 des Jahrganges 1904 der »Architektoni-
sehen Rundschau« Herr Regierungsbaumeister R. Kiehl
mein früherer Schüler — eine hübsche Abhandlung, aus
welcher ich zu meiner Freude ersah, daß die in Braunschweig
gemachten Studien fruchtbringend waren.
Für den entwerfenden Architekten muß es nun aber von
besonderem Werte sein, aus der Fülle der Erscheinungen und
Möglichkeiten recht augenfällige Beispiele und Gegenbeispiele
von gelungenen und mißlungenen Ausführungen herauszu-
greifen und dadurch den Blick zu schärfen für das Grundsätz-
liche, für das Typische und für das Charakteristi¬
sche, damit er nicht in sklavischer Abhängigkeit
von bestimmten Vorbildern oder gar schablonen-
haften Vorlagen bleibt, sondern in freier Beherr-
schung der künstlerischen Ausdrucksmittel für
jede neue Aufgabe eine entsprechende eigenartige
Stimmung zu finden vermag.
Als Anregung in diesem Sinne des architek-
tonischen Denkens und Empfindens mögen die
folgenden Skizzen und Bemerkungen gelten.
Gerade der deutsche Architekt sollte sich die
hohe künstlerische Stimmungskraft und gleichzeitig
den praktischen Wert der mannigfaltigen deutschen
Dachformen mehr zu nutze machen, als er es im
19. Jahrhundert getan hat; aber er sollte dabei
nicht wieder in den Fehler verfallen, von einigen
malerischen Äußerlichkeiten auszugehen, sondern
in erster Linie von sachlichen Erwägungen in Ver-
bindung mit der angestammten landesüblichen
Bauweise. Dann wird von innen heraus der über-
zeugende Eindruck des Selbstverständlichen, des
Ungekünstelten, des Bodenständigen sich ergeben,
welcher uns an den Bauten der alten Meister so
wohltuend berührt und anmutet.
Dann wird auch die Gefahr vermieden werden,



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