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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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Heft 9
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Beschreibung der Abbildungen
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Otte, Ludwig: Entwürfe für Beamtenwohnhäuser in Lome (Togo): Architekt: Regierungsbaumeister Ludwig Otte in Groß-Lichterfelde
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https://doi.org/10.11588/diglit.44851#0084

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1906

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 9

Erker, der etwas eingezogen noch in den
ersten Stock hinunterreicht. Dieser kräftig
hervortretende Oberstock ist durch eine
Hohlkehle mit dem Unterstock verbunden.


Architekt: Regierungsbaumeister Ludwig Otte in
Groß-Lichterfelde.

Entwürfe für Beamtenwohn-
häuser in Lome (Togo).

\ümuicr


C/U5.

Architekt': Regierungs-
baumeister Ludwig Otte
in Groß-Lichterfelde.

Beamtenwohnhaus für
Lome (Togo).
Entwurf A.

=EEE liegen und die Diele (folgt in Heft 10), in der die Treppe
EEEEz frei nach den oberen Zimmern führt, einen behaglichen
<11— L Aufenthalt für die Familie bilden. Genügend geschützte
" Plätze vor dem Hause in Form von Veranden ermög-
lichen behagliches Genießen der Naturschönheiten.
Textblatt: Reisestudien von A. Schirmer, Professor an
der Kgl. Baugewerkschule in Stuttgart.
Fachwerkhaus in Steckborn am Bodensee. Die Wirkung der
geschlossenen unteren Fläche mit großem, rundbogigem Kellereingang
und des Fachwerks darüber in unsymmetrischer Anordnung wird noch ge-
steigert durch den seitlich heraustretenden, den Treppenaufgang über-
dachenden Erker, der in dem mit einem Pultdach an den Giebel anstoßenden
Nebengebäude sein Gegengewicht findet. Helle Fenster und farbige
Läden bilden gute Gegensätze und zeigen in ihrer Reihenfolge schönen
Rhythmus. Die ruhigen Flächen des Nebenhauses beeinflussen in günstiger
Weise die Wirkung des Fachwerkgiebels.
Wohnhaus in Mittelzell, Insel Reichenau im Bodensee. Sein
Reiz liegt vor allem in dem mächtig aus der Dachfläche herauswachsenden

In der Hauptstadt Lome der deutschen
Kolonie Togo, Afrika, wird der Bau
einer Anzahl von Beamtenwohnhäusern
erforderlich.
Beauftragt durch die Kolonialabteilung
des Auswärtigen Amtes fertigte der Unter-
zeichnete vier Entwürfe, für welche ihm
Skizzen und genaue Angaben zur Verfügung
gestellt wurden. Von den verschiedenen
Entwürfen sollte derjenige zur Ausführung
gewählt werden, der in Bezug auf Spar-
samkeit, Anpassung an die örtlichen, be-
sonders die klimatischen Verhältnisse und
mehrseitige Verwendbarkeit am geeignet-
sten erschien; letzteres insofern, als das
betreffende Haus ebensogut durch einen
verheirateten Beamten wie durch zwei un-
verheiratete sollte bewohnt werden können.
Die klimatischen Verhältnisse erforder¬
ten vor allem, die Wände und Decken der direkten Sonnenbestrahlung zu
entziehen. Dementsprechend sind umlaufende Galerieen vorgesehen und
es wird zwischen den Decken und dem Dach ein mit der Außenluft ständig
in Verbindung stehender Zwischenraum angeordnet.
Ferner wird es notwendig, die Gebäude so zu stellen und zu gliedern,
daß ein möglichst großer Teil von ihnen der direkten Einwirkung des See-
windes ausgesetzt ist — der einzigen Erfrischung, die das dortige Klima bietet.
Die Ausführung der Mauern soll in Zementbeton erfolgen, die Decken
werden zwischen Trägern gewölbt und mit Zementestrich versehen, die
Dächer mit Pappe gedeckt. Türen und Fenster werden in Lome in der
Gouvernementswerkstätte angefertigt.
Der Bedarf an Räumen ist nicht groß: ein Wohnzimmer, ein Schlaf-
zimmer und für den Tagesaufenthalt die Halle. Ein in der Regel abge-
sonderter Flügel enthält Küche mit Speisekammer, das Badezimmer, das
Klosett und für den bedienenden Schwarzen einen Schlafraum.
Bei der Gestaltung des Äußeren wurde versucht, bei aller Anpassung
an tropische Verhältnisse doch einen Anklang an behagliche und anhei-
melnde deutsche Landhausgestaltungen zu erwecken. — Zur Ausführung
gewählt ist der Entwurf A, der den Vorzug hat, daß durch Einfügung
eines zweiten Badezimmers und einer zweiten Küche etc., sowie durch
Teilung des Erdgeschoßraumes sich erforderlichen Falles in jedem der
zwei Stockwerke eine
amten schaffen läßt.
Die Ausführung¬
erfolgt voraussichtlich
außerhalb des eigent-
lichen Ortes auf einem
Terrain zu beiden Sei-
ten der großen ge-
raden Straße, die von
dem Orte Lome zu
dem (gleichfalls nach
den Plänen des Unter¬
zeichneten) neuerbau¬
ten Gouverneurhause
führt. Im Laufe der
Zeit wird dort ein
Baubezirk entstehen,
der von deutscher
Kultur ein hoffent¬
lich recht anziehendes
Bild gibt.
Ludwig Otte.

vollständige Wohnung für einen

G&j.

Oeranda

Se!<

Beamtenwohnhaus für Lome (Togo). Architekt: Regierungsbaumeister Ludwig Otte in Groß-Lichterfelde.


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