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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 23.1907

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Heft 7
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Bauten der Stadt Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.44950#0065

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1907

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 7

Betriebszentrale in Buch. Architekt: Stadtbaurat Ludwig Hoffmann.
Maschinenhaus.


Bauten der Stadt Berlin.

m 1. Oktober 1906 waren es 10 Jahre, daß Ludwig
Hoffmann als Stadtbaurat von Berlin die Leitung
des an Umfang, wie an Vielseitigkeit der Aufgaben
einzig dastehenden Bauwesens der Millionen-
stadt übernommen hat. Das ihm unterstellte
Hochbauamt besteht aus dem Projektierungsbureau, in dem
sämtliche Entwürfe, Kostenanschläge und Details ausgearbeitet
werden, aus 10 Bauinspektionen, denen die Ausführung und
Erhaltung der sämtlichen städtischen Bauten obliegt, und dem
Revisionsbureau, das die Anschläge und Abrechnungen zu
prüfen hat. In diesen 12 Abteilungen waren im letzten Jahre
an Architekten, Ingenieuren und Technikern beschäftigt: 5 Magi-
stratsbauräte, 5 Stadtbauinspektoren, 6 Stadtbaumeister, der
Ingenieur für Heiz- und ähnliche Anlagen, 2 Hilfsingenieure,
5 Gehilfen des Heizingenieurs, 25 Bauassistenten, 6 künstlerisch
gebildete Architekten, 14 Architekten und Techniker, dazu der
Magistratsbureauvorsteher, Magistratssekretäre und Bureau-
assistenten, Magistratsdiener, Diätare und Bureauhilfsarbeiter.
Der Etat der Hochbauabteilung verzeichnete an reinen
Baukosten 1903 und 1904 8,75 und 12,6 Millionen, 1905
und 1906 je 16 Millionen Mark und für das laufende Jahr sind
sie auf rund 13 Millionen Mark veranschlagt.
Einen Begriff von der Vielseitigkeit und dem Umfange der
Aufgaben wird schon die Anführung der bedeutendsten in letzter
Zeit vollendeten oder der Vollendung entgegengehenden Bauten
und ihrer Bausummen geben: das Rudolf Virchow-Krankenhaus
(18,75 Millionen), die Krankenstadt in Buch, von der bis jetzt
eine Irrenanstalt für 1600 Kranke (11,68 Millionen), ein Hospi-
tal für 1500 Sieche (7,27 Millionen), eine Heimstätte für Brust-
kranke (1,16 Millionen) und die Betriebszentrale (4,33 Millionen)
fertiggestellt sind, während eine 2. Irrenanstalt eben angefangen
ist, ferner das neue Stadthaus an der Jüdenstraße (7 Millionen),
ein Waisenhaus an der Alten Jakobstraße (1,4 Millionen), das
städtische Museum (1,5 Millionen), die Erweiterungsbauten am
Krankenhaus in Moabit (1,18 Millionen), zwei Volksbäder in
der Gerichtsstraße (1,57 Millionen) und an der Schillingsbrücke
(Erweiterungsbau, 1,05 Millionen), das Nahrungsmittelunter-
suchungsamt an der Fischerbrücke (655000 Mk.), das Kaiser


und Kaiserin Friedrich-Kinderkrankenhaus (820000 Mk.), dazu
einige Feuerwachen, Standesämter u. s. w. und die verschiedenen
Doppelschulen, deren jede 7 800000 Mk. kostet und von
denen in den letzten Jahren bis zu 20 zu gleicher Zeit im
Bau gewesen sind.
Fürwahr, eine gewaltige Summe von Arbeit, deren ein-


Gemeindedoppelschule in der Pappelallee
und Lychenerstraße.
Lehrerwohnhaus und Turnhalle, Einfahrtstor.

Architekt: Stadtbaurat Ludwig
Hoffmann.
Bildhauer: Ignatius Taschner.

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