Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 24.1908

DOI Heft:
Beilagen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27776#0266
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Architektonische Rundschau

2. Beilage zu Heft 6. 1908

Alleinige Inseratenannalime bei Rudolf Mosse, Annoncen-Expedition für sämtliche
Zeitungen Deutschlands und des Auslandes, Stuttgart, Berlin, Breslau, Dresden,
Düsseldorf, Frankfurt a. M.} Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg, München,
.. Nürnberg, Prag, Strassburg, Wien, Zürich

Insertionspreis 25 Pf. für die
□ viergespaltene Petitzeile □





f||L







: HL 1






sHSBää? w

WmW is . «sSteSI

Wgm

Die Niederhaltung des Unheils. Die Veränderlichkeit. Die Wachsamkeit. Die Sparsamkeit. Der Schutz.

Figuren von Bildhauer Mendez da Costa in Amsterdam.

Die fünf Figuren — 2,5 ’m hoch in belgischem Granit ausgeführt — schmücken den Giebel des von den Architekten Knopholler & Staal erbauten Hauses der Lebensversicherungs-Gesellschaft

»Utrecht« zu Amsterdam.

Notizen.

Meisterkurse in einheimischer Bauweise hat die Bremer Ge-
werbekammer unter Mitwirkung des Vereins für niedersächsi-
sches Volkstum eingerichtet. Die Kurse sind für selbständig praktisch
tätige Baugewerken mit genügender theoretischer Vorbildung im Sinne
der §§35, Abs. 5 und 35a der R.G.O. bestimmt; sie dauern acht Wochen.
Der Unterricht findet Freitag nachmittag von 2—9 Uhr statt und besteht
jedesmal aus drei Stunden Entwerfen und Detaillieren städtischer Gebäude
(Lehrer: Emil Högg, Direktor des Gewerbemuseums), aus drei Stunden
Entwerfen und Detaillieren ländlicher Gebäude (Lehrer: Architekt H. Wag-
ner) und einer Stunde Lichtbildervortrag von Dr. K. Schäfer, in dem in
allgemein anregender Form die charakteristischen Beispiele und Gegen-
beispiele der heimischen Bauweise vorgeführt und die Schüler mit den
bodenständigen Bautypen und Motiven bekannt gemacht werden sollen.
Soweit möglich, sollen die Schüler die ihnen aus der Praxis vorliegenden,
schon gelösten oder noch zu bearbeitenden Aufgaben mitbringen. Diese
werden besprochen, korrigiert und für den praktischen Gebrauch fertig-
gestellt, sodann in ihren Konstruktionen und schmückenden Einzelheiten
derart durchgebildet, daß der Schüler schließlich ein vorbildliches, direkt
für die Praxis verwendbares Vorlagenmaterial mitbekommt, das er selbst
bearbeitet, also auch verstanden hat. Teilnehmer aus dem Bremer Staats-
gebiet zahlen 20 Mk., andre 30 Mk. für den Kurs. Die gesamten Kosten
trägt die Bremer Gewerbekammer.

Ausstellungen und Kongresse. In Paris wird eine Ausstellung
für Theaterkunst vorbereitet, auf der z. T. durch Entwürfe und Modelle
der Großen Oper, der Comedie Frangaise u. a. die Entwicklung der
szenischen Kunst vom 17.—19. Jahrhundert dargestellt werden soll. Ferner
soll am 11.—18. Oktober 1908 in Paris ein erster internationaler Kongreß
für Anpassung der Straßen an die modernen Verkehrsmittel
stattfinden. Die Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf
(vergl. Heft 4, 1908, Beilage) ist auf den Sommer 1909 verschoben worden.

Für die diesjährige Große Kunstausstellung in Dresden schafft

Stadtbaurat Hans Erlwein einen Hof zur Aufstellung von Bildwerken. Auch
wird der Ausstellung eine Abteilung für altjapanische Kunst angegliedert.
In der 'Abteilung „Kunst und Kultur unter den sächsischen Kurfürsten“
werden in sechs Sälen je ein Hochrenaissanceraum aus der Zeit der Kur-
fürsten Moritz und August, ferner ein Spätrenaissanceraum (Kurfürsten
Christian I. und II.), ein Jagdraum in Barock (Kurfürsten Johann Georg I.
und II.), ein Barocksaal (August der Starke), ein Rokokosaal (König Fried-
rich August II.) und ein Zopfsaal (König Friedrich August III.) dargestellt.

Zeitschriftenschau.

In der „Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architekten-
vereins“ (1907, Nr. 41/42) bespricht Stadtbaudirektor Franz Drobny in
Karlsbad Grundsätze und Aufgaben der Denkmalpflege, insbesondere
die mannigfachen Schäden, die auch der gute, aber mißleitete Erhaltungs-
wille an Denkmälern und Stadtbildern anrichtet. Er entwickelt vier Leit-
sätze: 1. Rein historische Denkmäler sind als solche, wenn irgend möglich,
unangetastet zu belassen. Restaurierungen, also Wiederherstellungen (un-
bedeutende Bestandausbesserungen ausgenommen) zerstören den histo-
rischen Wert. 2. Der künstlerische Wert eines Objekts bleibt erhalten,
wenn daran nur solche Teile durch neue ersetzt werden, die handwerks-
mäßig genau nach dem alten Modell wiederhergestellt werden können.
3. Alles, was an einem Werk die Hand des Künstlers, also Persönliches
verrät, muß unangetastet bleiben, sofern Handwerk und Kunst darin nicht
zu trennen sind. 4. Malerische Objekte sollen, falls ihre Erhaltung von
Wert ist, möglichst wenig verändert werden, und sind daran nur unbe-
deutende Bestandausbesserungen zulässig. Nach diesen Gesichtspunkten
werden dann drei Beispiele, Heidelberger Schloß, Salzburg und Markus-
turm in Venedig, eingehend besprochen.

„Arkitektur och dekorativ Konst“ (Stockholm) bringt die preis-
gekrönten Entwürfe aus dem im letzten Jahre stattgefundenen Wettbewerb
für ein neues Rat-
haus in Oster-
s u n d. Das Rat-
haus soll außer
den Räumen für
Magistrat, Stadt-
räte und Stadtver-
ordnete,die Räume
für das Hoch- und
Tiefbauamt, für die
Polizei Verwaltung,
die Steuerverwal-
tung und eineWirt-
schaft enthalten
und nicht wesent-
lich über 350000

Kronen kosten.
Der Entwurf von

Rathaus für Östersund. —2. Preis. Architekt: Carl Bergsten.
Aus »Architektur«, Stockholm.
 
Annotationen