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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

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Heft 1
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B., W.: Wettbewerbsentwurf zu einer Stadthalle nebst Ausstellungshalle in Hannover: (ein 1. Preis) : Architekten: Prof. Paul Bonatz und F.E. Scholer in Stuttgart
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Zetzsche, Carl: Putzmosaik, Mosaikfliesen und Goldplattenmalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0020

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Seite 10.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

1911, 1.

Putzmosaik von Puhl & Wagner in Rixdorf.

Glasmosaik einer Halle. Entwurf von Prof. E Klein-
hempel in Dresden.

Glasmosaik einer Halle. Entwurf von Prof. E. Klein-
hempel in Dresden.

amphitheatralischen Ga-
lerien nach Bedarf von
demMittelraume trennen.
Letztere sind mit ihren
Vorplätzen, Garderoben
usw. über besondere
Treppen zu erreichen.
Die Galerie des ver-
kleinerten Saales ist über
innere Treppen von der
Wandelhalle des Erdge-
schosses aus zugänglich.
Ein weiterer Vorteil
des Rundbaus ist die
reichliche Bemessung
und beste Beleuchtung
der sich um diesen her-
umlagernden Eingänge,
Garderoben, Toiletten,
Treppen, Wandelgänge
usw. Die Einzelheiten,
wie die Anordnung des
größeren und kleineren
Podiums sind aus dem Grundriß zu erkennen. Die Tagesbeleuch-
tung ist lediglich als einheitliche Oberlichtbeleuchtung gedacht.
Der kleine Saal ist im Obergeschoß über die Eingangshalle
gelegt und von dieser auf besonderen Treppen zu erreichen.
Zwischen ihm und dem großen Saal
liegt ein Salon, von dem große Glas-
türen auf den unteren Rang des großen
Saales sich öffnen. Über dem Salon ist
eine kleinere Musikempore angeordnet,
welche für beide Säle benutzbar ist.
Die Restaurationsräume liegen mit
breiter doppelter Terrasse an der Rück-
seite. Eine Durchfahrt zwischen Saal-
bau und Restaurant ermöglicht die ge-
eignete Anfahrt für Wirtschaftszwecke.
Das Ausräumen der Bestuhlung und
des Podiums soll durch Versenkungen
nach dem Untergeschoß erfolgen. W. B.

strenge Monumentalität
beschränktenMosaik ent¬
wickeln lassen; wieder
ein Beweis, daß aus dem
Beherrschen und steten
Vervollkommnen der
Techniken sich am ersten
neue und entwicklungs¬
fähige künstlerische An¬
regungen ergeben.
Über die nach außen
und innen gleich wirk¬
same Mosaikvergla¬
sung haben wir bereits
in Heft 3, 1909, ausführ¬
lich berichtet. Bei der
Goldplattenmalerei
werden die für jene her¬
gestellten Gold- und
Silbergläser in Plättchen
von 10—12 cm Seiten¬
länge zur Wandbeklei¬
dungverwendet; die dar¬
zustellenden Figuren und Ornamente bleiben im Gold- oder
Silberton auf den Platten stehen; der Grund wird mit Schwarzlot
oder Emailfarbe abgedeckt. Die nebenstehenden Abbildungen
von Goldplattenmalereien nach Entwürfen von Prof. Josef Goller
in Dresden lassen die damit erreichten
reizvollen Wirkungen erkennen.
Putzmosaik ist die Verwen-
dung von Stiftmosaik in Putzflächen.
Nur die eigentliche Zeichnung wird mit
Glassteinchen, vorwiegend in Gold-,
Silber- und Perlmuttertönen, ausgeführt,
während der Grund in hellem oder
in der Masse gefärbtem Terrasitputz
(Terranova oder dgl.) stehen bleibt.
Dabei können die Mosaiksteinchen ent-
weder in der Putzfläche liegen oder
zum Teil plastisch daraus hervortreten,
wodurch die an sich reizvollen Gegen-
sätze zwischen den leuchtenden Glas-
steinchen und den stumpfen Tönen des
Putzes noch erhöht werden. Das Putz-
mosaik wirkt weicher als ausschließ-
liches Stiftmosaik und wird deshalb
vielfach leichter für Zimmerschmuck u. dgl. in Verbindung mit
Täfelungen usw. zu verwenden sein als dieses. Außerdem stellen
sich natürlich die Putzmosaikausführungen sehr viel billiger als
volle Mosaikflächen. Daß Putzmosaik auch für Monumental-
zwecke geeignet erscheint, erhellt z. B. daraus, daß Professor
Schaper solches in der Vorhalle des Aachener Münsters zu ver-
wenden beabsichtigt.
Schließlich geben wir hier noch einige Beispiele der mannig-
faltigen Zusammensetzung von Mosaikfliesen aus ver-
schiedenen, teils flachen, teils plastisch hervortretenden Glas-
stückchen zu Täfelchen von etwa 15 cm im Geviert. Sie bieten
ein leicht zu handhabendes und wohlfeileres Mittel zur Her-
stellung einzelner Mosaikeinlagen in größere Putzflächen, in
Marmor- oder Holzverkleidungen, zwischen Wandplatten usw. tz.

Putzmosaik, Mosaikfliesen
und Goldplattenmalerei.
Um die von ihr gepflegten neueren
musivischen Techniken im Zusammenhänge vorzuführen,
hatte die Deutsche Glasmosaik-Gesellschaft Puhl & Wagner in
Rixdorf auf der II. Ton-, Zement- und Kalkindustrie-Ausstellung
Berlin 1910 nach dem Entwurf von Prof. Bruno Möhring einen zier-
lichen Brunnentempel errichtet, dessen gesamte äußere und innere
Ausschmückung aus den verschiedenen Erzeugnissen der Firma
bestand. Der Fußboden war mit Mosaik belegt, die Wände außen
und innen außer mit Glasmosaik in der altgewohnten Ausführung
mit Putzmosaik, Mosaikfliesen und Goldplattenmalereien verklei-
det, der Brunnen im Innern mit in Marmor eingelegten Kosmaten-
mosaiken, die schmalen Fenster mit Mosaikverglasungen ge-
schmückt und das Dach mit vergoldeten Glasplatten eingedeckt.
Das Ganze zeigte, wie verschiedene neue und vielseitig ver-
wendbare Schmuckweisen sich selbst aus dem anscheinend auf








Mosaikfliesen (Größe 15 :15 cm).

Deutsche Glasmosaik-Gesellschaft Puhl & Wagner in Rixdorf.
 
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