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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

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Heft 2
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Vom 11. Tage für Denkmalpflege in Danzig 1910
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Landsitz für P. Spindler in Hilden: Architekt: Professor Friedrich Ostendorf in Karlsruhe i. B.
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https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0029

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1911, 2.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Seite 19.


Landsitz für P. Spindler in Hilden (zu Tafel 16). Architekt: Professor Friedrich Ostendorf,
Haupteingang von der Straße. in Karlsruhe i. B.
Von der Ausstellung der Vereinigung Karlsruher Architekten.

oder geringeren Wert der verwendeten Steinschutzmittel fällen.
Es scheint mir, daß nicht nur für Marmor, für Kalkstein und
für Sandstein je eins der Mittel das beste ist, sondern daß auch
je nach der Art des Sandsteins vielleicht die Anwendung ver-
schiedener in Frage kommt. Insofern werden auch Versuche,
wie sie von der Königl. Sächsischen Kommission zur Erhaltung
der Kunstdenkmäler1) veranlaßt worden sind, sowie die künst-
lichen Verwitterungsversuche von Professor Seipp2) eine Er-
gänzung zu den natürlichen Verwitterungsversuchen bilden;
aber ohne diese letzteren können sie meines Erachtens nicht
über den Wert von Steinschutzmitteln Aufschluß geben. Denn
ob die Druckfestigkeit eines Steines oder ob sein Widerstand
gegen das Abschleifen oder gegen große Mengen schwefliger
Säure etwas erhöht oder vermindert wird, besagt doch nicht,
daß der Stein auch der natürlichen Verwitterung mehr Wider-
stand entgegensetzt. Ich bin deshalb der Meinung, daß nur
natürliche Verwitterungsversuche in ähnlicher Art, wie ich sie
vorgenommen habe, zum Ziele führen, zwar nicht nach zwei
Jahren, vielleicht auch nicht nach zehn, aber wahrscheinlich doch
nach zwanzig oder dreißig Jahren. Auch Geheimrat Hirschwald
empfiehlt in seinem bekannten großen Werke solche Dauer-
versuche.3)
Wünschenswert ist es allerdings, daß noch eine Erweiterung
meiner Versuche nach verschiedenen Richtungen hin stattfindet.

Ich kann nun zu meiner großen


Aschenurne. Architekt: K. Schellberg
in Essen (Ruhr).
(Geg. in Gladenbecks Bronzegießerei in Friedrichshagen.)

Freude mitteilen, daß mir
dies ermöglicht ist, da das
Kuratorium der Jagorstif-
tung in Berlin mir hierzu
einen namhaften Betrag zur
Verfügung gestellt hat. Ich
beabsichtige — und die
Absicht ist zum Teil schon
ausgeführt — sowohl die
Zahl der Steinarten zu ver-
mehren, als auch an einer
der Meeresluft zugänglichen
Stelle Proben auszulegen,
ferner sollen bei einigen
Stücken die durch den Re-
gen ausgelaugten Bestand-
T) Steinerhaltungsmittel. Be-
richte über Untersuchungen mit
Steinerhaltungsmitteln und deren
Wirkungen. Dresden 1907.
2) Die Wetterbeständigkeit
der natürlichen Bausteine. Jena
1900.
3) Die Prüfung der natür-
lichen Bausteine auf ihre Wet-
terbeständigkeit. Berlin 1908.
S. 231 ff.

teile aufgefangen werden, es sollen Schnitte der frischgetränkten
und der ausgelegten Stücke angefertigt werden, und endlich
werde ich auf Anregung von Professor Gary eine Anzahl ge-
tränkter Proben auf längere Zeit im Walde auslegen, um festzu-
stellen, in welchem Maße die Tränkungsmittel einen Nährboden
für Algen, Moose usw. bilden.
Zum Schluß hebe ich noch hervor, daß der Zweck der
Untersuchung ja nur die Feststellung des Wertes der Stein-
erhaltungsmittel ist, daß aber die zum Vergleich erforderlichen
ungetränkten Steinproben unwillkürlich auch zu einem Vergleich
dieser untereinander auffordern. In dieser Richtung ist schon
im vorigen Jahre eine Erweiterung der Versuche erfolgt, indem
außer den Proben aus Carraramarmor noch solche aus Laaser,
Prieborner und Pentelimarmor der Verwitterung ausgesetzt sind,
so daß seit vorigem Herbst die Gesamtzahl der Proben 366
beträgt.
NO

Landsitz für P. Spindler in Hilden.
Architekt: Professor Friedrich Ostendorf in Karlsruhe i. B. (Zu Tafel 16).
 
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