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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

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Heft 4
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F.: Zur Organisation der Bauberatungsstellen
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Umschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0056

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Seite 46.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

1911, 4.

Teppichweberei von Clara Waever Entwurf von Maler Möhl
in Kopenhagen. in Kopenhagen.


Das Ergebnis der Verhandlung war die Annahme nach-
stehender Leitsätze:
1. Die Errichtung von Bauberatungsstellen ist sowohl im Interesse
einer allgemeinen Hebung der Bauweise als auch insbesondere deshalb
notwendig, um den Hausbau für die weniger begüterten Volksschichten
einer in technisch-wirtschaftlicher wie auch in hygienischer und ästhetischer
Beziehung befriedigenden Lösung entgegenzuführen.
2. Organisation und Aufgabenkreis der einzelnen Stellen muß in
Anpassung an die jeweils in Frage kommenden Verhältnisse geregelt
werden.
3. Zur Mitwirkung bei der Organisation der Bauberatung sind vor-
nehmlich folgende Organe und Einrichtungen berufen: die städtischen Bau-
polizeiämter und Hochbauämter, die Kreisbauämter, Landwirtschaftskammern
und Landesversicherungsanstalten, die Architektenvereine, die Heimatschutz-
vereine und Vereine mit ähnlichen Zielen, die Wohnungsreformvereine und
Baugenossenschaftsverbände, die Technischen Hochschulen und Baugewerk-
schulen.
4. Die gemeinnützigen Darlehensgeber, insbesondere Staat und

Umschau.
Eine Ausstellung maurischer Kunst soll von der spanischen
Regierung 1913 im Palaste Karls V. in Granada veranstaltet werden
und alle noch in Spanien befindlichen Kunstwerke aus jener Zeit ver-
einigen. — In Stockholm beabsichtigt man für 1911 eine Ausstellung,
die den Einfluß orientalischer Kunst auf Skandinavien
darstellen soll. Die Vorbereitungen leiten die beiden Meister altnordischer
Kunstgeschichte Professor Montelius und Professor Sophus Müller. — In
Zürich soll im Februar 1911 eine Städtebau-Ausstellung eröffnet werden,
die einen Auszug des Besten, für Schweizer Verhältnisse Verwertbaren
von der Berlin-Düsseldorfer Städtebau-Ausstellung und einige vorbild-
liche Schweizer Planungen vereinigen soll. Auch Vorträge sollen ge-
halten werden.
Die Preisaufgabe für das Reisestipendium (M. 3000) der Boissonet-
stiftung der Technischen Hochschule in Charlottenburg für 1911 ist: Auf-
nahme und zusammenfassende Darstellung der hauptsächlichsten, an-
scheinend unter italienischem Einfluß entstandenen Kuppelkirchen des
16. bis 18. Jahrhunderts in der Provinz Posen. Bewerbungen müssen bis
zum 11. Januar 1911 eingereicht sein.
Um die Brückenbauten ihrer Umgebung anzupassen, hat das
Bayrische Ministerium des Innern die Mitwirkung der Landesbauämter bei
der Entwurfsbearbeitung in allen Fällen angeordnet, wo die Brücke von
Einfluß auf das Orts- oder Landschaftsbild ist.


Landesversicherungsanstalten sollten nur solche Projekte beleihen, die so-
wohl auf ihre technisch-wirtschaftliche wie auf ihre ästhetische Zweck-

Teppichweberei von Clara Waever
in Kopenhagen.

mäßigkeit einer fachmännischen Prüfung
unterworfen worden sind.
5. Die Hergabe von Staats-
mitteln zur Förderung der Bewegung ist
dringend erwünscht. Desgleichen
sollten die Kommunen und Kommunal-
verbände die Bauberatungsstellen durch
Geldmittel unterstützen.
6. Anzustreben ist besonders auch
die Errichtung von Zentralstellen für
größere Bezirke, um die Errichtung
von Bauberatungsstellen in den betreffenden
Gebieten zu fördern, den Stellen beratend
und helfend zur Seite zu stehen, eine
Fühlungnahme derselben untereinander zu
vermitteln und größere gemeinschaftliche
Aufgaben in die Hand zu nehmen. Diese
Zentralen sollten nach Möglichkeit nicht
nur die ästhetische, sondern auch die prak-
tisch-technische Seite des Wohnungsbaus
sowie die allgemeine Wohnungsreform
fördern.
7. Um die Bewegung in Fluß zu bringen
und nach Möglichkeit helfend und orga-
nisierend einzugreifen, wird ein Aus-
schuß eingesetzt, der aus Vertretern der
hauptsächlich in Frage kommenden Stellen
und Organisationen besteht.
Der gewählte Ausschuß be-
steht aus 30 Mitgliedern mit dem
Recht, sich durch Zuwahl zu er-
gänzen. F.


Zeichnung für eine
Holzschnitzerei.

Von Maler Harald Slott-Möller
in Kopenhagen.

Entwurf von Maler Möhl
in Kopenhagen.

Für das Kleinwohnungswesen soll
auf der diesjährigen Internationalen
Hygiene-Ausstellung in Dresden eine
besonders eingehende Darstellung des prak-
tisch Erreichbaren und schon Erreichten
gegeben werden. Eine Gegenüberstellung
falscher und richtiger Anlagen soll die
Nachteile der durch Zerlegen größerer Woh-
nungen gebildeten Teilwohnungen, der Aus-
nutzung von Keller- und Dachräumen zu
Wohnungen, fehlerhafter Anordnung von
Türen, Fenstern und Treppen, mangelhafter
Zugänglichkeit der Räume usw. und die
Möglichkeit, sie zu vermeiden, zeigen.
Daneben sollen Anregungen zu allerhand
technischen Verbesserungen im einzelnen
gegeben werden, die ohne übermäßige Stei-
gerung der Mietpreise durchzuführen sind,
um behagliche, in sich abgeschlossene
und auch ästhetisch befriedigende Wohn-
stätten zu schaffen, die selbst unter be-
scheidenen Verhältnissen einen gewissen
hygienischen Komfort bieten: Wasser-
leitung, Badegelegenheit, eigne Aborte,
Balkons, Loggien, kleine Gartenanteile usw.
Besonders sollen für die Anlage von
Nebenräumen und Wandschränken, für die
zweckmäßigste Gestaltung der Heizungs-
und Lüftungsanlagen, der Abfall- und Ab-
wasserbeseitigungvorbildliche Detailskizzen
zusammengestellt werden.
 
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