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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

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Heft 10
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Bauten auf Gut Zehna bei Güstrow in Mecklenburg: Architekten: H. Distel & A. Grubitz, B.D.A., in Hamburg
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Zetzsche, Carl: Die Architektur auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0125

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1911, io.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Seite 115,


Wirtschaftsgebäude auf Gut Zehna.
Vorderansicht.

Architekten: H. Distel & A. Grubitz, bd.a.,
in Hamburg.

sparnis an Arbeitskräften und gleichzeitig eine Verbilligung
der Baukosten. Wesentliche Ersparnisse wurden auch dadurch
erzielt, daß der auf dem Gut vorhandene Kies und Sand
zur Herstellung von Wänden und Decken benutzt werden
konnte, die von der Firma Carl Brandt in Hamburg in Eisen-
zementbeton ausgeführt wurden. So ist zum Beispiel der
ganze Turm und dessen etwa 20 cbm fassendes Wasserbassin
aus Eisenbeton hergestellt. Überall wurde in Material und
Farbe der landschaftliche Charakter des Gutes gewahrt. Die
Dächer sind mit roten Biberschwänzen eingedeckt, die Außen-
wände grau, Fensterläden und Zargen grün, die Fensterrahmen
weiß gestrichen.
Die Abwässer fließen in die Hofkanalisation, welche von
den Architekten gleichzeitig mitentworfen wurde. Sie werden
sämtlich in einer Klärgrube selbsttätig gereinigt und von da
dem See zugeleitet. Das Leitungswasser wird in einer Ent-
eisenungsanlage enteisent, ehe es in den Wasserturm geleitet
wird. Eine zentrale Warmwasserleitung führt zu den Küchen
und zu den Waschtischen und Bädern der Fremdenzimmer.
Eine Backofenanlage im Untergeschoß versorgt den ganzen
Hof mit Brot. Eine maschinelle Waschanlage, die eben-
falls elektrisch betrieben wird, ist in der Waschküche unter
gebracht.
Von den übrigen Gebäuden ist noch der Kutsch- und
Pferdestall zu erwähnen, der in den Mansarden-Dachgeschossen
Kornböden mit elektrischen Speicherwinden hat. Eine Milch-
zentrifugenanlage ist an den Kuhstall angebaut, eine Stell-
macherei mit Band- und Kreissägen in der Remise eingerichtet
worden.
Mit den Arbeiten wurde im Spätherbst 1909 begonnen und
im Herbst 1910 wurden die Bauten fertig. Die verhältnismäßig
kurze Bauzeit hat genügt, um aus dem verwahrlosten Hof eine
Anlage mit allen Errungenschaften moderner Technik herzu-
stellen, die gleichzeitig den Ansprüchen des Natur- und Kunst-
freundes genügen dürfte und die wiederum beweist, daß
praktische und technisch gute Bauten bei gleichen Preisen,
wenn nicht wesentlich billiger, eine anständige Form bekommen
können.
£5?

Die Architektur auf der Internationalen
Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911.
Hierzu Tafel 91—93.
Abermals hat Dresden eine Ausstellung geschaffen, die in
ihrem Aufbau wie inhaltlich als voller Erfolg zu be-
zeichnen ist. Die Internationale Hygiene-Ausstellung erforderte
ein Gelände von rund 32 ha, so daß der ständige Ausstellungs-
platz durch Hinzunahme von angrenzenden Teilen des Großen


Wirtschaftsgebäude auf Gut Zehna.
Hinterer Hof.

Architekten: H. Distel & A. Grubitz, B.D.A.,
in Hamburg.
 
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