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Armbruster, Karl
Geschlechtswandel im Französischen: Masculinum und Femininum — Heidelberg, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.52548#0061
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nehmen. An art masc. nach métier (Grob. Grundriss I. S. 648)
kann ich nicht glauben. Denn Wechsel des Geschlechts
nach dem Genus eines synonymen Wortes ist sehr selten, wenn
das dem Wandel unterworfene Substantiv nicht etwa Fremd-
wort ist.
Fourmi fern., lat. formica. Die afr. Formen hiessen formie
fern, und formi masc. An eine Scheidung des Geschlechtes,
weil das Wort ein Tier bezeichnet, ist bei einem so kleinen
Tier nicht zu denken. Ausserdem sind prov. formiga, span,
hormiga, port, formiga, it. formica sämtlich Feminina. Viel-
mehr konnte das e nach Vokal in der Aussprache bald weg-
fallen. Die so entstandene Form »formi« war geneigt, sich
Masc., wie cri, pli im Genus anzuschliessen, zumal da dialek-
tisch neben formi immer noch formie fern, bestand, wodurch
eine Auffassung der erstem Form als Masc. zur zweiten ver-
anlasst wurde (vergl. oben sort — sorte). Doch kommt das
Masc. nur sporadisch vor, die masc. Form hatte häufig, wie
auch heute, das fern. Geschlecht. In Genf heisst es un fourmi ;
ebenso blieb formi in der Bedeutung »Ohrwurm der Hunde«
männlich.
Masc. Dou fourmi (Best, de Gerv. Brit. Mus. add. 28260
God.). Vit le fremiz (Lyon. Ysopet 1846) und frumiz (ib. 1851),
dcoh im selben Text auch frem'ie fern., s. Försters Ausgabe.
Le fremi (Ysopet H. Fab. XXVIII. Robert. God.). Un frémi
(Jeh. Bodel Fatrasies, Dinaux Trouv. artés. p. 281 God.). D’une
jeune fille surnommée Peau d’Asne et comment elle fut mariée
par les moyens que lui donnèrent les petits fourmis (Des Périers.
Nouv. recréât. 129 Darmest.). Le corps d’un fourmi mort.
(Mont. IL 179. L.).
Fern. Lyon. Ysop. s. oben. Dist la fromiz. (Marie de Fr.
II. 124. Roq. bei Littré). Une fourmis y tombe (mit dem alten
flexiv. s. La Font. Fabl. II. 12. L.).
Ménage (Observations sur la 1. fr. I. 133) sagt, dass die
Schriftsteller das Wort zum Fern, machen, das Volk jedoch es
stets männlich anwende. Nach Vaugelas (Rem. p. 283 éd. in
4° 1704) ist das Wort comm., doch zieht er das Fern. vor.
Soif fern., afr. sei, soi. Im Prov. und dialektisch im
Französischen masc. Prov. z. B.: E las fams e los setz totz per
 
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