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Armbruster, Karl
Geschlechtswandel im Französischen: Masculinum und Femininum — Heidelberg, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.52548#0098
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98

le vertex. Von den lat. Substantiven ix — îcis liât sich cervix
und radix im Franz, erhalten :
Cerviz, afr. comm., it. cervice fern. Lat. cervix ist nach
Prise, auch masc. Das Masc., das im Franz, viel häufiger ist,
kann übrigens auch erst im Franz, nach andern auf iz = lat.
ici um entstanden sein.
Fern, findet sich: Li Jueu de dure cerviz (Joies Nostre
Dame, Richel. 19525 God.); vergl. God. Beispiele.
Rais — radicem fern, ist noch erhalten in raifort masc.,
das sein Genus vielleicht der Form fort (früher für beide Ge-
schlechter gebraucht!) verdankt. Ira Prov. ist razitz fern.: De
bona razitz (Ba. Chrest. prov. 146, 31). La raitz (ib. 181, 28).
La raitz d’un arbre (ib. 235, 46). De la razis (ib. 372, 31).
2. Einzelfälle.
Wie schon oben erwähnt, giebt es eine grosse Zahl Wörter,
deren Etymon entweder falsch oder ungenau gegeben ist, und
die infolgedessen auffallendes Geschlecht zeigen. Im folgen-
den gebe ich ein Verzeichnis solcher Substantiva. Bei manchen
wird ein »Non liquet« ausgesprochen werden müssén, so lange
das Etymon nicht sicherer angegeben werden kann.
Air, aire masc. 1. Art und Weise, 2. Familie. Trotz mannig-
facher Bemühungen ist die Etymologie dieser Worte immer
noch nicht ganz festgestellt. Zunächst ist nach Dfez, Et. Wb. I.
aire Familie, Geschlecht im Afr. von den andern Homonymen
zu trennen.
Aere, aire it., span, aire, port, ar, prov. air, franz, air,
wall, aer, sämtlich masc. »Luft« leiten sich ohne Schwierigkeit
aus dem Accusativ aerem Luft ab. It. aria Luft kommt nach
Diez vom spätlat. Plural aera oder dem Adjektiv aerea. Das
letztere scheint mir bessei- in der Form zu passen und zugleich
in seiner masc. Form sicil. ariu abgegeben zu haben. Soweit
die Bedeutung Luft, der keine Schwierigkeit entgegensteht.
Weiter heisst it. aria äusseres Ansehen, span. port, dasselbe:
Benehmen, Anstand; franz. Art des Benehmens, Haltung, Miene,
Schliesslich noch »Weise« in der Musik (letzteres wie deutsch
»Weise«). Es hätte aer nach Diez eine ähnliche Bedeutungs-
 
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