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Arnaud, François Thomas Marie de Baculard d'; Fabricius, C. [Übers.]
Der Heldenmuth in der Liebe in den besonderen Begebenheiten der Bathildis einer Prinzeßin der Angelsachsen: aus dem Französischen des Herrn d'Arnaud — Leipzig, 1776 [VD18 14314347]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27210#0115
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und begab sich in seinem süssen Enthusiasmus mit
den Prinzen nach Paris zurück.
Siegbert glaubte unterdeßen inAustrasren die
künftige Ruhe seines Reichs durch sejn Testament
gnug befestiget zu haben: allein sein Unternehmen legte
vielmehr denGrund zu einer bittern Zwietracht. Eines
theils freute sich zwar sein herrschsüchtiger Minister,
Laßer seinen Plan so gut ausgeführr sähe und bemühte
sich nun noch eine Vermahlung zwischen seinem Soh-
ne und der wahren Kronerbinn zu stifften, weil er
dadurch vollends allen Einwendungen zuvor zukom-
men glaubte, welche etwa die Stande nach Sieg-
berts Tode wider die Thronfolge feines Sohnes
machen könnten. Andern Theils aber war die Kö-
nigin» voller Unwillen über Lhilveberrs, Erhö-
hung den sie auch ihrem Gemahle bey bequemer Ge-
legenheit deutlich zu erkennen gab und ihn zu über-
zeugen suchte, wie wenig Nutzen man sich von die-
ser Sanction zu versprechen hatte. Die Schmeiche-
ley könnte zwar noch ietzt die Landesstande eine zeit-
lang in einer Art von Schlafsucht erhalten: Allein
das Feuer der Uneinigkeit würde nach seinem Tode
um desto heftiger ausbrechen; denn alsdenn wür-
de er durch kein Testament dem Willen seiner Un-
terthanen Feßeln anlegen können, die Grimoalden
mit Recht wegen seines Hochmuths zur Strafe zie-
hen könnten. Als sie sähe, daß diese Vorstellungen
auf das Herz ihres Gemahls keine Wirkung thaten:
So suchte sie doch wenigstens die abgezielte Vermah-
H lung
 
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