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Arnaud, François Thomas Marie de Baculard d'; Fabricius, C. [Übers.]
Der Heldenmuth in der Liebe in den besonderen Begebenheiten der Bathildis einer Prinzeßin der Angelsachsen: aus dem Französischen des Herrn d'Arnaud — Leipzig, 1776 [VD18 14314347]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27210#0129
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etwas erleichtern könnte: Allein Leudesius wav
kaum abgereiset, als ihr die ganze lustige Gegend
ihres Aufenthaltes zur traurigen Wüste ward; eine
unüberwindliche Melancholie bemeisterste sich ihres
Herzens; sie war verdrießlich ohne eine Ursache an-
geben zu können; alle ihre Geschäfte giengen schwer
von statten und was sie unternahm, das war so
gut als gar nicht unternommen. Sonst hatte sie
zwar nicht nöthig sich über ihr Schicksal zu beklas
gen. Lmiibert empfand seit einiger Zeit mehr
gegen sie, als man gegen eine Sclavin empfindet,
besonders hatte sie durch das letzte Schauspiel sein
dürres Herz in vollen Brand gesteckt. Und über-
haupt machte ihre besondre Geschicklichkeit, daß ihm
alles gefiel, was sie vornahm; daher sie auch die
Aufsicht über sein Hauswesen erhielt, zu welchem
Ende er ihr zwar die Ketten abnahm, allein die
völlige Freiheit behielt er sich alsdenn als eine Be-
lohnung vor, wenn er sähe, daß sie feine Wünsche
erhörte, denn dieses hielt er vor den besten Zaum,
wodurch er sie lenken könnte. Der Graf hatte ihr
zwar seine Neigung noch nicht entdeckt; aSein das
Auge eines Magdgens ist mchr als zu scharfsichtig,
wenn es aus diesen Punct ankommt. Die gebiete-
rische Miene eines Herrn war nur eine Masque,
hinter welcher die Liebe des Grafens hervorguckte;
die Befehle, welche das Betragen der Fastrada-ein-
schränken sollten, hielten doch etwas in sich, das
ihr mehr Freyheit, als den andern Sklavinnen gab;
' , oft
 
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