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Arnaud, François Thomas Marie de Baculard d'; Fabricius, C. [Übers.]
Der Heldenmuth in der Liebe in den besonderen Begebenheiten der Bathildis einer Prinzeßin der Angelsachsen: aus dem Französischen des Herrn d'Arnaud — Leipzig, 1776 [VD18 14314347]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27210#0175
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- .- l.7Z
eine Wollust mit deren Süßigkeit er nichts zu ver-
gleichen wüste: Allein die Ungewißheit, ob er auch
von ihr geliebet würde und ob sie nicht sein Anerbie-
ten aus einem besonder» Eigensinne ausschlagen
möchte; ingleichen die Bemerkungen eines gewissen
Kaltsinns gegen sich, verdunkelten alle seine glück-
lichen Aussichten. Dieser Kummer, welcher seinen
Geist unaufhörlich angriff, benahm ihm auch in kur-
zem einen Theil seiner frischen Gesichtsfarbe, wel-
chen Umstand Adalrich sogleich wahrnahm, der
auf alles aufmerkte, was den Kronprinzen angieng.
Soll ich es glauben oder nicht, sagte er einstmals
zum Llorar, daß der Glanz der Jugend auf eu-
rem Antlitze, gnädigster Herr, seit einiger Zeit in
etwas verblichen ist? Sollte wohl ein geheimer
Kummer Schuld daran seyn? —
Ach? Adalrich , wie kann ein Körper blühen,
dessen Seele unaufhörlich lechzet! Mein Glück die
vollkommenste Prinzeßm täglich zu sehen und zu
sprechen, ist groß; aber feine Größe stimmt doch
noch nicht mit. meinen Wünschen überein: Ich lie-
be, ohne zu wissen, ob ich wieder geliebet werde.
Und was für untrügliche Kennzeichen sind
denn von diesem Argwöhne vorhanden, daß man
ihn so mächtig, hat überhand nehmen lassen? —
Keine andre, als einige Bemerkungen, daß
man erwiesene Gefälligkeiten mit einer gewissen kalt-
sinnigen Art annimmt, welche keine so süsse Zunei-
gung verräth, als man wohl wünschte.
Weiß
 
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