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Arnaud, François Thomas Marie de Baculard d'; Fabricius, C. [Übers.]
Der Heldenmuth in der Liebe in den besonderen Begebenheiten der Bathildis einer Prinzeßin der Angelsachsen: aus dem Französischen des Herrn d'Arnaud — Leipzig, 1776 [VD18 14314347]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27210#0180
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er glücklicher ist, als er es denkt? Tragt sie ihm
nicht das kostbare Kleinod, wornach du ringest, so
Lu sagen entgegen? Soll er wohl eine Sache aus-
schlagen, die auch den Tugendhastessen reizen würde?
. . . Ja, ausschlagen sollte er sie, wenn er
mein Bruder seyn wollte.. . , Aber was forderst
du von ihm für eine Aufopferung, die du selbst nicht
zu leisten im Stande wärest . . Fasse dich, wenn
du es kannst, siege über eine doppelte Liebe und werde
den Nachkommen ein Beyspiel, welches in denMe-
rovingischenZeitdüchern der Ewigkeit trotzen und die
spatesten Enkel zur Bewunderung reizen möge.
Mit dergleichen Betrachtungen brachte Llotar
feine Einsamkeit zu, welche zu sonst nichts dienten,
als daß er die Wunde seines Herzens immer tiefer
rizte. Wir wollen es der Zeit überlassen in wie weit
diese seinen Kummer heben wollte, und nun einmal
wiederum den Ebroin besuchen. Dieser saß eines
Abends in seinem Zimmer und projectirte den Plan
zum künftigen Majordominate, zween Wege, von
denen der eine kürzer, als der andre war, führten
ihn zu diesem gemeinschaftlichen Punkte; entweder
konnte er bey Hofe die Groshofmeisterstelle von Au-
ftcasien suchen; oder er müsse den Tod des alten
Erchinoalds erwarten, der bey seiner Aufopferung
für den Staat ziemlich stumpf geworden war. Denn
diesen von seiner Würde lebendig herabzusetzen, ge-
traute er sich wohl nicht, ohngeachtet er die gröste
Lust dazu gehabt hatte, Unter dergleichen Vorschlä-
gen,
 
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