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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0030
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Fundgegenständen getrennt. Überhnupt hat ja dei' Handel der
Etrusker nach den transalpinen Gegenden erst im 4. Jahrh. v. Chr.
grössere Ausdehnung gewonnen (vgl. Genthe, Tauschhandel der
Etrusker n. d. Norden, p. 74 tk, p. 83). Die von Furtwängler,
Hronzefunde von Olympia, Berl. Akad.-Ahh. 1879, p. 68, Anm. 4,
erwähnten zwei kleinen, in Bayern gefundenen Thongefässe xder-
jenigen, der korinthischen vorangehenden altgriechischen Gattung,
welche selbst in Italien die älteste des griechischen Importes istff
(abgeb. bei Eindenschmitt, Denkmäler heidn. Vorzeit III, 7, 1, 3
und 4), erscheinen mir demnach auch als Frodukte späterer Zeit.
7. Im Anschluss an Brunn (p. 113) gehe ich zu der CaeTe-
taner, von Brunn pseudoattisch genannten Gruppe über (Mon.
d. I. VI, 15; Vlund VII, 78). Klein (Euphronios p. 72 f.), welcher
nicht umhin kann, zuzugestehen, dass die Form der Gigantoma-
chievase trocken und ärmlich, der Stil wohl lebendig, aber forciert
sei, hält sie dennoch fiir echt. );Der Dialekt der Inschriften ist
entschieden ionisch, wie beweisen, das Alpha-
bet kann das altattische unmöglich vorstellen sollen, wie für
Lambda, I/ fiir r. beweist; die Lautzeichen fiir ^ und fp fehlen zu-
fällig. Von der chalkidischen Gruppe trennt sie das Zeichen für
Lambda, das dort dem attisch-böotischen gleicht. Vollkommen
begreiflich werden uns die stilistischen, paläographischen und dia-
lektologischen Eigentiimlichkeiten, wenn wir als Fabrikationsort
Eretria annehmen. Zu Brann's und Jahn's Voraussetzung einer
konfusen Ortho- und Paläographie zwingt uns gar nichts.« Das
Alphabet stimmt allerdings im grossen Ganzen mit dem von Ere-
tria und Styra überein (Kirchhoff p. 116 f.), und ich gestehe, dass
Brunn's Bezeichnung als pseudoattisch mir hinsiclrtlich der Bei-
schriften nicht ganz das Richtige getrolfen zu haben scheint. Aber
genügt dies, um uns über alle Bedenklichkeiten hinwegzuhelfen?
Mit welchem Rechte schrieb der Maler in Vyn^tog und Z^vg
an falscher Stelle statt e, wo er doch, wie in Viout),g, so in den
Endungen von ' Lrtff/.wg und //o/.V;joz6g Gelegenheit gehabt hätte,
diesen Vokal anzubringen? (Ubrigens kennen die uns erhaltenen
Inschriften von Styra und Eretria H nur zur Bezeichnung des
Spiritus asper.) Können wir sodann die Namensform HEKHE-
AAAO^ etwa für eine ionische Umbildung oder gar bloss für eine
 
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