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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0082
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spiele dei Tiagödie, an eine Zeit, in welchei Ehifuicht und
Scheu voi den Göttein und fiommei Glapbe allmählich zu wan-
kenbegannen.*)
Es ist hiei nicht des Oites, die Richtigkeit dei Robeit'schen
Ansicht zu piiifen, ))dass Einwiikung des attischen üiamas auf
die Vasenmaleiei des 5. Jahih. in keinem einzigen Falle wiik-
]ich eiwiesen ist" (Hild u. Lied IV). Hiei sei nui auf einige
Hedenklichkeiten, die sich dei Robeit'schen Annahine entgegen-
stellen, aufmeiksam gemacht. Das eben bespiochene Geiass so-
wie manche dei oben eiwähnten dionysischen Scenen wiesen uns
bestimmt auf den EinAuss des Satyispiels; abei auch die einsteie
Gattung des Diamas hat meinei Ansicht nach in dei x aichai-
schen« Vasenmaleiei ihie Spuien hinteilassen.
Die Oedipussage ist eist duich die Tiagödie zu dei uns ge-
läuhgen Duichbildung gelangt. ))Von dem Rätsel dei thebanischen
Sphinx und dei Stiafe fiii den, dei es nicht zu lösen veimochte,
wissen eist die attisehen Tiagiken (Piellei-Plew, giiech. Mythol.
II, p. 348). Aeschylus wai dei eiste, dei die Sage diamatisch
in dei 01. 78, 1 = 468 v. Chi. aufgefiihiten Tetialogie beaibei-
tete. In dei älteien Poesie und Kunst eischeint die Sphinx nur
als das das Land veiwüstende, die Bliite des Volkes wüigende
Ungeheuer. Die Eiwähnung bei Pindai Pyth. 4, 2C3 fällt eist
in das Jahr 466 = 01. 78, 3; fi. 156 ist unbestimmt. Dainach
gehört das s.-f. Bild Overbeck, 11er.-Gall. I, H = Stackelbeig,
Giäbei d. Hell. XVI, das einen voi der sitzenden Sphinx stehen-
den Jiingling daistellt, otfenbai einen dei Rätselratei, sichei in
die Zeit nach 468. Ebenso eine Münchnei neuangekaufte s.-f.
Lekythos aus Giiechenland (Saal II, erstei Tisch rechts). Abei
auch streng-rotf. Bildei, die deutlich die Lösung des Rätsels dar-
stellen, wie Ov., Ilei.-Gall. I, 12 und Luynes, descr. de quelques
vases pl. 17 müssen nach dei jetzt gebiäuchlichen Datieiung der
stieng-rotf. Vasen uns bedenklich erscheinen. Wir können nach
diesei die Gefässe nicht untei das Jahi 450 herabiücken, und
müssten demnach auf diesen Hildein diiekte Einwirkung der
äschyleischen Tiagödie eikennen. Und dazu entschliesst man
') IVie ieh nachträglich Ande, hahen hei diesem Gefässe hereits Matz,
Ann. d. 1. 1872, p. 294 ff.; Bull. d. I. 1872, p. 40 f. und Urlichs, der Vasen-
rnaler Brygos, p. 5 auf den EinHuss des Satyrspiels hingewiesen.
 
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