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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0085
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69

Sabouioif 63), auf welcher übci' dem Haupte des Helios eine ver-
goldete stiahlenumkiänzte Scheibe erscheint, doch sicher in alexan-
drinische Zeit. Die an sich schon sophistisch zugespitzte Ent-
gegnung, die man mii machen könnte, hier schwebe die Scheibe
noch iiber dem Haupte, wähiend sie sonst nimbusähnlich das
Haupt umgebe, fällt weg bei dem beiühmten Blacasschen Ge-
fasse mit dei poetischen Daistellung des Sonnenaufganges (Welckei,
A. D. III, 9, 1 und sonst), welches Fuitwänglei (Text zu Sabou-
lod' 63) seltsamei Weise in das Ende des 5. Jahih. und jetzt
wohl noch höhei hinauf setzt, wähiend es nach meinei Ueber-
zeugung ungefähi 100 Jahie spätei entstanden ist. Gelten denn
Furtwängler, dei sich doch sonst in seiner Datierung der Vasen
so stieng an äusserliche Zeugnisse hält, deiartig gesicheite Resul-
tate, wie die des Stephanischen Aufsatzes, nichts? Ich gestehe,
dass ich die Konsequcnz einer Methode nicht einsehe, die auf
der einen Seite — bei dei inschriftlichen Datieiung dei Gefässe
— den Stil gleich Null achtet, während sie sich auf dei andeien
Seite duich ihie — alleidings falsche — Vorstellung vom Stile
dei Vasenzeichnung um den Heginn des peloponnesischen Krieges
veileiten lässt, ein sicheies äusseies Meikmal zu veiweifen. —
Dem Veidachte späteiei Entstehung unteiliegt auch das s.-f. Viei-
gespann, iiber welchem eine Sonnenscheibe mit kuizen Stiahlen
schwebt, bei Dubois-Maisonneuve, intioduction pl. 29, 2. Von
letzteien sagt alleidings Stephani a. a. O. p. 386, Anm. 1: ))Die
10h ausgefühiten Ktigelchen, die am Rande dei Scheibe sichtbar
sind, können unmöglich Lichtstrahlen vorstellenabei wii wer-
den von unserm Standpunkte aus hiei nui ungeschickte Zeich-
nung zu eikennen haben, da )) Kügelchen« am Rande dei Sonnen-
scheibe zwecklos und unverständlich sind.
Den Bemeikungen Biunns iibei den Goldschmuck auf Vasen
(Certosa §. 20) wiid man keinen Glauben schenken. Wiid man
es abei wagen, an dei späteien Entstehung von Vasenscherben
aus einem Kertscher Giabe zu zweifeln, die bei schwarzen
Figuren auf gelbem Giunde Spuien von Veigoldung aufwcisen ?')
32. Die Hehnschen Unteisuchungen über den Ubeigang

') C. R. pour 1870/71, p. XX f.: ))Tessons d'un vase peint avee ßgures
noires sur fond jaune, ayant encore conserve des traces de dorure."
 
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