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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0139
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widersprechen ahei die Namen ANTiOTE und AEMO0ON, die
vielmehi' ANTiOPA und AAMO^ON odcr ahnlich lauten miiss-
ten. Wenn die Annahme Laifelds fa. a. O.), dass die Diphthonge
cte und oe dei* attischen Volksspiache ihie Entstehung veidankten
und sich von Attika aus nach Böotien veibieitet hätten, eine ge-
sicheite wäie, so wiiide sie eine Eikläiung füi diese ionischen
Namensfoimen bieten. Ich halte dieselbe indessen füi uniichtig
und nehme vielmehi geiade das Gegenteil an. Es liegt doch
nähei, den Uispiung diesei Schreibweise in dei Gegend zu vei-
muten, aus welcher die Mehizahl dei Beispiele stammt. Aus
Attika kennt Laifeld abei nui zwei. Ausseidem bleibt dann noch
immer die Veiwendung des O füi <1 und y bedenklich. So wiid
man schliesslich den Ausweg voischlagen, die Malei seien nach
Attika eingewandeite Böotiei gewesen, die sich zwai bemiiht
hätten, attisch zu schreiben, abei aus Veisehen an mehieren
Stellen in die Sprech- und Schreibweise der alten Heimat zuiück-
gefallen seien. Zui Widerlegung diesei Ansicht sind wir genötigt,
etwas weitei auszuholen.
(M. Irn einzelnen Falle könnte eine deiaitige Eischeinung
ja recht gut möglich sein. Tieffen wii sie dagegen häuhger, so
eischeint diese Erklärung bedenklich. Ich füge im Folgenden
zu den beieits bespiochenen noch eine Reihe ancleiei Beispiele
hinzu, die den Eintiuss nichtattischer Spiechweise bekunden.
Die Miinchnei Schale 333 des Aichikles und Glaukytes
(= Klein, M.-S. p. 77, 4; Mon. d. I. IV, 59; Geihard, A. V. III,
235—236) schreibt viermal konsequent und absichtlich
^i+^ füi ^IA+^.
Aehnlich, wenngleieh stark veischiieben, das tynhenische Gefäss
Ann. d. I. 1866, tav. R (Biunn, Probl. p. 121):
OEi+^.
Die Erkläiung wiid uns duich den Spiachgebiauch dei klein-
asiatischen Aeoler gegeben, die (Meister, gi. Dial. I, 152; Ahiens,
de dial. aeol. 119) in den Endungen und das y auswaifen.
Im böotischen Dialekte lautet die Foim rp/ä (vgl. yixK = ov/Tyyu
Hesiod. Theog. 326 und Schoh, dazu o$og).
Dei Vasenmaler Philtias schieibt sich (Klein, M.-S. p. 192):
<D!tfT!A^, (D)NTtA^ und(D)NTi^. Ahiens, de dial. doi. p. 110
 
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