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Arnold, Friedrich
Über den Ohrknoten: eine anatomisch-physiologische Abhandlung — Heidelberg, 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.3302#0053
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oben gesehen haben, nicht allein in so fern in Verbindung steht, als
er von der kleinen Portion des dreigetheilten Nerven mehrere kurze
Faden erhält, sondern auch in sofern der Flügelmuskelnerv durch die
Substanz desselben dringt. Die Beziehung aber, in welcher jene Ner-
ven zum Gehörorgan stehen, zeigt sich darin, dass bei der Wirkung
der genannten Muskeln der Gelenkfortsatz des Unterkiefers gegen die
untere Wand des knorpeligen Theils des äusseren Gehörgangs an-
gedrückt, so dieser etwas verengert und dadurch die Zuleitung der
Schallstrahlen vermindert wird. Die häufig zu beobachtende Erschei-
nung, dass bei zu heftig einwirkendem Schall die liaumuskeln in
Thätigkeit treten, ist demnach durch den Zusammenhang des Ohr-
knoten mit der portio minor quinti paris zu erklären, und dadurch
wird es mit bewirkt, dass zu starke Einwirkungen auf den Hörner-
ven gemässigt werden. Eigen ist es, dass bei den Wiederkäuern
gerade die Verbindung mit dem Kaummnskelnerven so bedeutend sich
zeigt, indem, wie wir gesehen haben, das vordere Ende des Kno-
ten in diesen Nerven grösstenteils überfliesst.

Was endlich noch den Zusammenhang des Ohrknoten mit dem
Zungenschlundkopfherven betrifft, so wird wohl jeder denkende Phy-
siolog die Frage aufwerfen, warum steht gerade mit diesem Nerven
derselbe in Verbindung ? Auch hier mag die Analogie mit dem
Auge uns zu Hülfe kommen. So wie sich aus genauen Untersuchun-
gen ergiebt, dass die lange Wurzel des Augenknoten vom Gasser'-
schen oder dem zweiten Intervertebralknoten des Schädels entspringt,
so finden wir auch hier ausser der kurzen von der portio minor quinti
paris kommenden Wurzel eine lange, welche vom ersten Interverte-
bralknoten, als welcher der des Zungenschlundkopf- und Stimm»
Nerven 1) betrachtet werden muss, ihren Ursprung nimmt, Beden-

1) Zeitschrift f. Physiologie Bd, 3. H. 1, S. 147 nnd 148.

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