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edle und einfache Tlieile dem Ganzen eine feierliche Ansicht zu gehen.
Nach allen so schönen Kirchen in Rom und dem übrigen Italien und
auch in Deutschland, glaube ich, müssen besonders folgende Stücke und
Anordnungen bei den neu zu erbauenden angewandt werden:

Dass so viel möglich die gewölbte Kirche feierlich und misteriös be-
leuchtet seye, was vorzüglich durch oben einfallendes Licht geschieht.
Der Hauptaltar muss erhaben und in der höchsten Beleuchtung stehen;
die Chöre für die Choral - Gesänge müssen den feierlichsten Ort, wo das
Allerheiligste steht, umgeben. Viele Rebenalläre müssen vermieden
werden, damit nur ein Punkt die feierliche Stimmung auf sich zieht-
Alles dieses vereinigt sich so schön und einfach an den Kirchen St. Maria-
Maggiore, St. Paul, St. Martine alle monte, St. Bernardo, St. Maria trans-
tevere etc. in Rom. Die Peterskirche, das Höchste in seiner Art, spi'icht
sich aber nicht so edel aus, und verliert sehr viel durch die so im Miss-
verhältniss angeordneten Theile, jedoch muss Jeden ihre Hauptidee ergreifen,
und mit Ehrfurcht nähert man sich dem hoheu Gewölbe, der Himmel
angebauten Kuppel, unter der die Gottheit thronend auf dem Hauplaltar
vorgestellt ist. Hier fühlt man sogleich den Wohnsitz einer Gottheit, und
in Demuth sendet man dem höchsten Wesen seine Andacht.

Hier folgt ein Projekt zu einer solchen Kirche, nach dem mir vor-
gesezten Ziele.

Tab. XXX. Grundriss.

a) Vorplätze.

b) Bedeckte Vorhalle.

c) Vorkirche.

d) Treppe auf die fürstliche Loge und die Thürme.

e) Hauptschiff

f) Webenschiffe.

g) Kapellen.

h) Opfer-Altar.

i) Todtenkapelle, oben die Orgel.

k) Taufkapelle, oben für Chorgesänge!
1) Vorplatz zum Ailerheiligsten.
 
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