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, 48

Regenbogenhaut die Ablagerung des schwarzen Schleims statt hat, so an der vorderen
die Secretion der wässerigen Feuchtigkeit hauptsächlich erfolgt, dafs somit beide Iris-
flächen einen wichtigen Gegensatz zu einander bilden. Die Blendung ist reich an Arterien
und Venen und enthält im normalen Zustand eine nicht unbeträchtliche Menge Bluts, weil
durch sie zwei verschiedenartige und nicht unbedeutende Secretionen vermittelt und bedingt
werden. Der seröse Theil des Bluts wird an der vorderen Fläche der Regenbogenhaut,
der Kohlenstoff und das Eisen aber an der hinteren abgeschieden. Jene Secretion
gechieht vermittelst der serösen Haut, welche die Iris bekleidet. Bios dadurch, dafs
diese höchst feine und zarte Membran mit einem unterliegenden Blutgefäfsuetze so
innig verbunden, sie selbst abjr mit Lymphgefäfsen reichlich versehen ist, wird der
vorderen Blenduugsfläche die Möglichkeit gegeben, eine seröse Secretion zu Stande zu
bringen, welche wohl zunächst durch die vielen zarten Flocken an derselben bedingt
ist, die sich uns bei gelungener Injection als höchst feine Endigungen der Blutgefäfse
darstellen.

Die Absonderung der wässerigen Feuchtigkeit geht rasch von statten und die Mengej
welche in einer gegebenen Zeit secernirt wird, ist, wie man diefs nach Entleerungen
derselben durch Wunden der Hornhaut sieht, sehr bedeutend. Eben so rasch erfolgt
auch die Aufsaugung und diefs vorzugsweise in der vorderen Augenkammer; denn Staar-
resie werden schneller in der vorderen als hinteren Kammer resorbirt. Es findet also
ein reger Wechsel des humor aqueus statt; Secretion und Resorption desselben erfolgen
schnell und im gehörigen Verhältnifs zu einander.

Gewöhnlich nimmt man an, dafs bei der Aufsaugung der wässerigen Feuchtigkeit
die Gefäfse der Ciliar-Fortsätze und der Iris eine wichtige Rolle spielen , dafs durch sie,
also nicht allein die Secretion, sondern auch die Resorption bedingt sey. Wenn anatomische
Untersuchungen uns lehren, dafs diese Gebilde gröfstentheils aus Arterien und Venen,
die netzartig miteinander verbunden sind, bestehen, das Lymphsystem aber einen geringern
Antheil an deren Zusammensetzung hat, so müssen wir auch annehmen, dafs von ihnen
mehr eine Secretion als Resorption geschieht, dafs, wenn durch sie die Aufsaugung der
wässerigen Feuchtigkeit zum Theil auch vermittelt ist, doch hauptsächlich durch ein
anderes Gebilde dieser Procefs zu Staude gebracht wird. Die Hornhaut, durch zahlreiche
Saugadernetze gebildet, nimmt an ihrer inneren Fläche die wässerige Feuchtigkeit auf,
wird von ihr durchdrungen, und setzt sie an der äufseren Oberfläche wieder ab. Durch
diese stete Aufsaugung und Ausscheidung des humor aqueus vermittelst der Hornhaut
ist, wie wir früher schon bemerkten, das Leben derselben in seiner Totalität bedingt.
Hiervon hängt der Glanz und die Durchsichtigkeit der Cornea ab. Wird dieser Vorgang
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