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Drittes Kapitel.

Aderhaut und Regenbogenhaut.

V. Aderhaut, chorioidea.

Die Chorioidea ist eine aus zahlreichen Gefafsen und aus Zellgewebe gebildete
Membran, welche sich von der Eintrittsstelle des Sehnerven bis zum vorderen Ende der
Sclerotica und von da bis zum gröfsten Umfang der Linsenkapsel erstreckt. Sie ent-
spricht als gefäfshäutiges Gebilde der pia mater des Gehirns, und steht mit dieser
auch durch die gefäfsreiche Umkleidung des Sehnerven in Verbindung.

Man hat sich darüber gesritten und thut es heut zu Tage noch, ob die Chorioidea
für eine eigentümliche Haut oder für eine Fortsetzung der Gefäfshaut des Hirns zu
halten sey. Es wurden viele Gründe für und gegen jede Ansicht angeführt, besonders
aber hat der gründliche und gelehrte Zinn j) die Meinung vertheidigt, dafs die Gefäfshaut
des Auges keine Fortsetzung der weichen Hirnhaut, sondern eine besondere Membran
des Auges sey; denn beide Häute sind nach ihm au der Eintrittsstelle des Sehnerven ins
Auge deutlich von einander abgegränzt, haben einen verschiedenen Bau und gehen auch
in ihren Gefafsen nicht unmittelbar in einander über. — Dafs die Chorioidea in ihrem
Bau eine besondere und eigeuthümliche Membran darstellt und sich daher in vielen
Punkten von der weichen Haut des Hirns unterscheidet, ist nicht zu leugnen; aber eben
so wenig kann man auch in Abrede stellen, dafs letztere mit ersterer durch Gefäfse verbunden
wird. Dieser Uebergang ist übrigens nicht von der Art wie bei der Sclerotica, so dafs
man die Aderhaut des Auges als eine Fortsetzung der Gefäfshaut des Hirns betrachten
könnte. Jeder, der diesen Punkt einer vorurtheilsfreien Prüfung unterwirft, wird der
Ansicht von Zinn beistimmen , dafs die Chorioidea eine eigenthümliche Haut und keine
Fortsetzung der pia mater sey, wenn gleich Sclerotica und harte Haut des Hirns durch
die Scheide des Sehnerven ein zusammenhängendes Ganzes bilden. — Die hinteren Blen-

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X) A. a. 0. S. 31 - 34.
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