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Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0036
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26

4} Die Verdauungsorgane werden trotz der Verarbeitung einer grösseren
Menge von Nahrungsstoffen in Folge der Ableitung der Galle vom Darm in
ihren Functionen nicht beeinträchtigt; dagegen nehmen die Fäces und die Flatus
einen sehr üblen, fast aashaften Geruch an. Die faulige Zersetzung des
Danninhalts und die Gasentwicklung waren besonders auffallend bei der
ausschliesslichen Fleischdiät, weniger bemerkbar bei der Fütterung mit Brod.
Sie hatten jedoch bei dem von mir operirten Hund während des 10 wöchentlichen
Bestands der Fistel keine weiteren Folgen.

Dass durch die in den Darm gelangende Galle die faulige Zersetzung des
Inhalts desselben verhindert wird, haben Tiedemann und Gmelin, Bidder und
Schmidt u. A. bei ihren Versuchen ebenfalls dargethan.

5) Die Menge der Galle, welche in 24 Stunden abgesondert wird,
entspricht der Menge und der Art der Nahrung.

Unser Hund von 7,750 Rlgr. lieferte in 24 Stunden bei 470 Gr. Brod
63,024 Gr. Galle und bei 750 Gr. Fleisch 90,295 Gr. Galle. Der Hund von
Nasse, welcher durchschnittlich 9 Klgr. wog, gab bei 780 Gr. Brod 108,6 Gr.
Galle, bei 1400 Gr. Fleisch 173,4 Gr. Galle, bei 1870 Gr. Fleisch 206,95 Gr.
Galle, und bei 2330 Gr. Fleisch 208,5 Gr. Galle ab Unser Hund lieferte somit
auf 100 Gr. Brod 13,409 Gr. Galle, Nasse's Hund auf 100 Gr. Brod 13,923 Gr.
Galle, unser Hund auf 100 Gr. Fleisch 12,039 Gr. Galle, Nasse's Hund auf
100 Gr. Fleisch bei 1400 Gr. Fleisch 12,385 Gr. Galle, bei 1870 Gr. Fleisch
11,066 Gr. Galle, bei 2330 Gr. Fleisch 8,948 Gr. Galle. Hieraus ergibt sich,
dass der Hund von Nasse und der ineinige, obgleich sie im Gewicht um
1,500 Klgr. dilferirten, doch eine im Verhältniss zur Nahrungsmenge entsprechende
Gallenmenge in 24 Stunden lieferten, und dass bei übermässiger Consumtion von
Fleisch, wie bei 1870 und 2330 Gr., die Gallenmenge im Verhältniss zur
Menge der Nahrung abnimmt, ferner dass bei reiner Brodnahrung im Verhältniss
zur Menge derselben eine etwas grössere Menge von Galle secernirt wird, als
bei reichlicher Fleischnahrung. Auch die Versuche von Bidder und Schmidt
beweisen den grossen Einfluss der Menge der Nahrung auf die Menge der Galle.
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