Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0109

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
101

die willkürlichen Bewegungen der Athem-, Kiefer- und Giieder-
muskeln wieder ein.

Das im luftleeren Räume zur Ruhe gekommene Herz vollführte
wieder Contracfionen, wenn ein mechanischer oder electrischer Reiz
auf dasselbe einwirkte, und zwar erfolgten sie auf den mechanischen
Reiz etwa 1 Stunde, auf den electrischen Reiz 1J/2 Stunde im luft-
verdünnten Räume, anfänglich selbst nach Entfernung des Reizes,
später nur so lange der elecfrische Reiz einwirkte.

Wenn man nach möglichst vollständiger Evacuation des Reci-
pienten statt der atmosphärischen Luft allmählig ein indifferentes
Gas, wie Stickstoff, Wasserstoff, einströmen Hess, so nahmen die
Herzbewegungen in ihrer Häufigkeit und Stärke nicht zu; der Druck
dieser indifferenten Gase bewirkte keine Aenderung in den Herz-
contractionen. Dieselben währten in der Atmosphäre solcher Gase
auf den electrischen Reiz eben so lange wie im Vacuum.

Die Muskeln der hinteren Extremität vom Frosch behielten ihre
Reizbarkeit im luftverdiinnten Räume 12 — 4-8 Stunden, wenn man
sie mit Blut befeuchtete. G — 24 Stunden, wenn sie abgetrocknet
wurden, 20 — 00 Stunden, wenn man Wasser im Vadium ver-
dunsten liess. Die Reizbarkeit erlosch zuerst in den Muskeln der
Vorderseite, dann in denen der Hinterseile des Oberschenkels, hier-
auf in den Muskeln der Hinterseite, dann in denen der Vorder-
seite des Unterschenkels. zuletzt in den 31uskeln des Fusses. In
der atmosphärischen Luit dauerte die Reizbarkeit der Muskeln der
hinteren Glieder bei derselben Temperatur, in derselben Jahreszeit
und unter gleichen Verhältnissen mindestens einen Tag länger. Sie
verschwand alter hier in derselben Folge wie im luftverdünnten
Räume.

Die Reizbarkeit der 31uskeln der hinteren Extremität dauerte
in Wasserstoff eben so lange wie in Vacuum und es gab der Mus-
kel in den ersten 24 Stunden seines Aufenthalts in der Wasser-
stollatmosphäre keine bemerkbare Menge von Kohlensäure an die-
selbe ab.
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen