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Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0116

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wahrt wurden, hatte 8° bis 12°, die des Wassers, in dem der Mus-
kel während der Ouellung nach der Trennung vom Körper sich be-
fand, 10° — 15° C. Da die Jahreszeit und namentlich die Zeit
der Begattung, die Dauer der Gefangenschaft und die Temperatur
einen sehr grossen Einfluss auf die Reizbarkeit der Muskeln besitzen,
so mussten natürlich bei diesen Untersuchungen die angegebenen
Verhältnisse berücksichtigt werden. Alle Versuche wurden an einer
und derselben Art von Fröschen, der Ra/ia esculenta, vorgenommen.

Einen Theil der vielen Experimente, welche ich über die Ouel-
lungsverhältnisse des Wadenmuskels vom Frosch angestellt habe,
werde ich in einer besonderen Abhandlung, die ausgearbeitet vor
mir liegt, mittheilen, weil durch sie dieser kurze Bericht eine zu
grosse Ausdehnung erhalten würde. Hier muss ich mich darauf
beschränken, die Ergebnisse meiner Versuche anzugeben und mit
wenigen Worten zu besprechen.

Wird der Wadenmuskel eines leitenden Frosches durch die
Unterbindung der Arieria iliaca zu dem betreffenden Bein ausser
Verkehr mit dem Stoffwechsel gesetzt und mit Wasser in unmittel-
bare Berührung gebracht, so quillt er binnen 2 bis 4 Stunden in
einem gewissen Grade auf und erreicht in dieser Zeit sein Imbibi-
tionsmaximum. Die Zunahme im Gewicht ist in der 1. Stunde am
beträchtlichsten und wird mit jeder folgenden Stunde geringer: sie
beträgt nach dem Mittel von 16 Versuchen in der 1. Stunde 9,9%,
in der 2. St. 7,7%, in der 3 St. 3,2% und in der 4. St. 2,8%, im
Ganzen 23,6%. Die Differenzen des Imbibitionsmaximums in der
4. Stunde waren 17,3% und 34,4%.

Nach 20stündiger Ouellung des Wadenmuskels im lebenden
Thiere war das Maximum nach dem Mittel von 8 Beobachtungen
nicht beträchtlicher wie nach 4stündiger Imbibition. Es scheint
mithin dieser Muskel, wenigstens so lange das Thier in seiner Kraft
und Lebendigkeit nicht leidet, keine Aenderung in seinem Ouel-
lungszustande nach der 4. Stunde zu erfahren.

Der erst nach der Tödtung der Imbibition ausgesetzte Waden-
muskel erreichte sein Quellungsmaximum nach 6 Versuchen in 2 — 9
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