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Galerie Ernst Arnold; Hagemeister, Karl [Ill.]
Karl Hagemeister: Ausstellung in der Galerie Ernst Arnold Dresden und Breslau, 1913 — Dresden, Breslau: Galerie Ernst Arnold, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.71494#0012
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die er in München machte, durch eine Freundschaft, die
er gewann, die mit Karl Schuch. An diesen hatte er sich
bald eng angeschlossen, ging mit ihm nach Wien, nach Dres-
den und zuletzt, nachdem er von Preller „losgesprochen"
worden war, nach Brüssel, wo zumeist Studienköpfe gemalt
wurden. Von Brüssel aus besuchten die Freunde Holland
und seine Sammlungen, und unser junger Maler geriet in
einen wahren Rausch vor den Herrlichkeiten der Rembrandt,
Frans Hals und van der Meer. Nach Neujahr 1874 hat
sich Wilhelm Trübner zu den beiden gesellt, und der Ein-
fluss von Schuch und Trübner zusammen, zu dem natürlich
jetzt auch das Verständnis für die Alten und die grossen
Franzosen, zumal die Barbizoner, kam, bewirkte einen end-
gültigen Umschwung in Hagemeisters Kunstanschauung,
seine Wendung zu einer rein malerischen, statt der vor-
wiegend formalen Anschauung des Problems.
Bei einer so ernsten und wahrhaftigen Natur wie der
seinigen zeigte sich dieser Umschwung natürlich auch nicht
unvermittelt, von heute auf morgen. Er kam in der Folge
der Art Karl Schuchs sehr nahe und kam wieder von ihr
frei, weil er sich immer wieder unter den Eindrücken der
Natur weiterentwickelte und nicht unter dem Zwang künst-
lerischer Theorien. Zunächst hatte sich Hagemeister noch
nicht einmal zu Schuchs breiter und freier Art durch-
gekämpft, hatte erst noch den Trieb zur letzten Ergrün-
dung der Form zu überwinden. Das zeigt sich deutlich in
seinen Handzeichnungen vom Jahre 1876. Damals war er
auf eigene Faust nach Olevano im Sabinergebirge gereist,
nachdem er auf der Durchreise durch München Schuch
 
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