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Galerie Ernst Arnold; Munch, Edvard [Ill.]
Edvard Munch - Ausstellung der Lithographien und Original-Radierungen: in der Galerie Ernst Arnold, Dresden und Breslau : Herbst 1913 — Dresden, Breslau: Galerie Ernst Arnold, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.73659#0013
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es noch oft fagen, er könne nicht zeichnen. Das bleibt
keinem erfpart, der fich feine eigene Form fdiafft, fo
wie fie feinen eigenen Vorftellungen entfpricht. Zeichnen
aber heißt heute nicht mehr Rafael imitieren oder Lehrer
an der Akademie fein wollen, fondern es heißt heute
wie zu allen Zeiten: Die organifche Form verftehen
und fie mit den erfchöpfendften Mitteln ausdrücken.
Nun, in diefem Sinne ift Munch Meifter. Die Radierung
mit den beiden weiblichen Akten und dem Skelett zeugt
von einem Gefühl für Aufbau und äußeren wie inneren
Ausdruck des menfdilidien Körpers, wie er lehr, lehr
feiten anzutreffen ift, und wer das Blatt die „Mörderin"
gezeichnet hat, ift damit erhaben über folchen Vorwurf.
Diefer Akt ift nicht nur fehr fchön, fondern auch, was


Aus: „Tiere und Menfchen"

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