liehe Zwang, von dem ein Gottbegnadeter besessen ist,
wenn er sich seiner Arbeit bedingungslos hingibt. Bei
dem greifbar Sichtbaren setzt er seinen Hebel an, nur
ist bei ihm die Grenze dieses Realitätsbegriffes verscho-
ben. Man könnte vielleicht sagen, Kokoschka habe einen
sechsten Sinn, der seine Augen unterstützt und ihm das
Gesehene intensiver, tiefer übermittelt. Darum ist es
in erster Linie immer wieder der Mensch und das in-
tuitive Wissen um seine geheimsten Veranlagungen,
was ihn zur Arbeit reizt. Er fühlt die Seele und sieht,
wie sie sich letzten Endes den Körper geformt hat. Und
meistens sind es die Hände, die eine Hauptrolle in dem
Porträtdrama übernehmen. Sie werden zu eigenen We-
sen,die oft dem Gesicht widersprechen oder den Bindruch
desselben ins Gewaltige steigern. Ist es nicht als ob die
blinde Mutter mit ihren Händen einen Wall um die
Hilflosigkeit ihres kleinen Kindes baut? Die einzigeAk-
tivität, die in diesem trostlos resignierenden Muttertum
liegt — und dann als Gegensatz das Expansive des Paul-
Scherbart=Porträts, # die eine Hand greift formend ins
Leere, sie gehört zur Physionomie des Gesichtes, wie
Ohr und Auge, oder die harfenden Hände des David,
die zu Akkorden werden. — Immer wieder sieht man
den Menschen Kokoschka um innere und äußere Klar-
heit ringen, sein Weg geht durch Verzweiflung hindurch,
wo alles in ihm zerflattert und unbändig auseinander^
wenn er sich seiner Arbeit bedingungslos hingibt. Bei
dem greifbar Sichtbaren setzt er seinen Hebel an, nur
ist bei ihm die Grenze dieses Realitätsbegriffes verscho-
ben. Man könnte vielleicht sagen, Kokoschka habe einen
sechsten Sinn, der seine Augen unterstützt und ihm das
Gesehene intensiver, tiefer übermittelt. Darum ist es
in erster Linie immer wieder der Mensch und das in-
tuitive Wissen um seine geheimsten Veranlagungen,
was ihn zur Arbeit reizt. Er fühlt die Seele und sieht,
wie sie sich letzten Endes den Körper geformt hat. Und
meistens sind es die Hände, die eine Hauptrolle in dem
Porträtdrama übernehmen. Sie werden zu eigenen We-
sen,die oft dem Gesicht widersprechen oder den Bindruch
desselben ins Gewaltige steigern. Ist es nicht als ob die
blinde Mutter mit ihren Händen einen Wall um die
Hilflosigkeit ihres kleinen Kindes baut? Die einzigeAk-
tivität, die in diesem trostlos resignierenden Muttertum
liegt — und dann als Gegensatz das Expansive des Paul-
Scherbart=Porträts, # die eine Hand greift formend ins
Leere, sie gehört zur Physionomie des Gesichtes, wie
Ohr und Auge, oder die harfenden Hände des David,
die zu Akkorden werden. — Immer wieder sieht man
den Menschen Kokoschka um innere und äußere Klar-
heit ringen, sein Weg geht durch Verzweiflung hindurch,
wo alles in ihm zerflattert und unbändig auseinander^