Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied (2.1968)

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20. Johann Rombauer-Alexander Alexandrowitsch Flo-
row: Bildnis des Jakim Lazarewitsch Lazarew, 1820,
Kupferstich.

ten Handschuh-haltung, ist eine gute Charak-
teristik des romantisch posierenden Angehörigen
der exklusiven russischen Offiziers-Elite.
Natürlicher erscheint der Zauber der Gräfin
Kutajsowa, deren weiblicher Charm anscheinend
einen grossen Eindruck auf Rombauer ausübte.
Zweifelsohne war dies der Grund, warum er mit
allen Mitteln eine besondere Atmosphäre ihrer sym-
pathischen Erscheinung ausdrücken wollte. Er
umhüllt diese Frauengestalt mit einem feinen
Lyrismus, kleidet sie in einen raffiniert einfachen,
geschmeidigen Samt, vereinigt in ihr Züchtigkeit,
Zartheit und Lieblichkeit. Um die Lehne des
Empire-Sessels ist ein Kaschmirschal geworfen,
ein unerlässliches Attribut der damaligen Damen-
eleganz. In dieses sein vielleicht bestes Frauen-
bildnis will der Künstler quasi die Metapher des
Geheimnisses der weiblichen Anziehungskraft hi-
neinkomponiert haben.

Im Herbst des Jahres 182453 kehrte Rombauer in
seine Heimat, in die Slowakei, zurück. Es war dies
die Heimkehr eines finanziell gesicherten Menschen,
die Heimkehr eines Künstlers, dekoriert mit dem
gesellschaftlichen Ruhm eines entfernten Landes,
der in seine entlegene Heimatstadt wenigstens
einen fernen Abglanz der grosstädtischen Peters-
burgers Salons und Theater mitbrachte. Zusammen
mit den besten Arbeiten des Künstlers gelangt
nach Prešov auch eine wertvolle Sammlung fran-
zösischer Gravüren, die in der prosaischen At-
mosphäre der Provinzstadt bald nur noch den
kultivierten Geschmack ihres Besitzers bezeugt.
In Rombauers Atelier kommt eine ununter-
brochene Kette von Bestellern aus den Reihen
des Adels der näheren und ferneren Umgebung
und ebenso aus der sich zum Wohlstand herauf-
schwingenden ostslowakischen Bourgeoisie und

21. Johann Rombauer-Andrej Grigorjewitsch Uchtom-
skij: Bildnis des Arkadij Iwanowitsch Nelidow, Gou-
verneurs von Kursk, Kupferstich.


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