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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 2.1968

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I.
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Galavics, Géza: Nástropné mal'by košickej radnice: (umenie a meštianstvo 18. storočia)$dGéza Galavics
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https://doi.org/10.11588/diglit.51370#0090
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conservare nec iisdem quaqua ratione derogare velimus,
presentibus in antecessum etiam securos benigne reddi-
mus. Datum in archiduali civitate nestra Vienna Aus-
triae, die 30 novembris anno 1780. losephus m. p.“
István Katona Historia Critica regnum Hungariae . .
40 zv., Budín 1810, 11—13.
22 O jozefinizme pozři najnovší kritický súhrn Kál-
mána Bendu, A jozefinizmus és jakobinusság kérdései
a Habsburg-Monarchiában. Torténelmi Szemle VII (1965),
388—421.

23 Marcali, c. d.
24 Marcali, c. d. II. zv., 184, 418—419. členovia ko-
šickej mestskej rady vypili za dva roky z majetku města
víno za 2493 florénov, hosťov obdařili darmi v cene 264
florénov, královskému zmocněncovi a magnátom darovali
víno v cene 254 florénov, na daniach zaplatili 15 594
florénov a na hotovosti 9644 florénov, neoprávněně po-
užívali městské lesy a pod.
25 Béla Wick, II. József kassai látogatásai, Košice
1934, 1—14.

Die Wandmalereien am Gewölbe des Rathauses in Košice (Kaschau)

Die Studie befasst sich mit dem Rathaus, dem repräsen-
tablen Gebäude der Bürgerschaft und weist auf Grund
des Deckengemäldes und seiner Ausschmückung auf die
gesellschaftlichen Verhältnisse und die Schichtung der
ungarischen Bürgerschaft und seiner Bestrebungen am
Ende des 18. Jahrhunderts hin.
Die ersten Pläne einer Ausschmückung des Raschauer
Rathauses stammen aus dem Jahre 1780, doch das
Deckengemälde ist im Jahre 1781 entstanden, nachdem
bereits der ursprüngliche Plan geändert wurde. Im Zuge
der Aenderungen blieb bloss ein einziges Thema unan-
getastet, u. zw. das Recht der einzelnen Nationen (Bild 1)
und insbesondere die Darstellung des ungarischen Rech-
tes (Bild 2). Mit Nachdruck wird das Recht des Adels
betont, das durch den Gegensatz von Edelmann und
Untertan, bzw. durch das auf die Unterdrückung der
Untertanen hinzielende Recht des Adels illustriert wird.
Diese Darstellung bietet den Schlüssel zur Erläuterung
des Deckengemäldes im Rathausgebäude. Es kann dabei
bloss von einem scheinbaren Anachronismus gesprochen
werden, wenn in der Zeit, da sich der Aufschwung der
ungarischen Städte anbahnte, die künstlerische Aus-
schmückung die Rechte des Adels auf Kosten der
Stadtbürgerschaft glorifizierte. Die Entwicklung der
ungarischen Städte bahnt sich schon im 16. Jahrhundert
an und im 18. Jahrhundert steht bereits an der Spitze

der Städte eine kleine Gruppe Adeliger, sie fällt Ent-
scheidungen in Angelegenheiten der Bürgerschaft, so
z. B. auch über das Thema der künstlerischen Aus-
schmückung des Rathauses.
Damit lässt sich auch die Tatsache erklären, weshalb
der erste Plan, nach welchem das Werk Szenen aus der
griechischen und römischen Geschichte darstellen sollte,
in eine Apotheose von Joseph II. geändert wurde (Bild
4—5), welcher die Vorrechte des Adels unangetastet(!)
liess.
Erst nach dem Besuch Joseph II. in Kaschau und nach
der Herausgabe der im Geiste der absolutistischen Auf-
klärung verfassten Verordnungen betreffend der Stadt,
sowie auch nach den Vorkehrungen, die nachher von
dem ungarischen Adel getroffen wurden, erkannten die
in Diensten des Adels wirkenden Führer der Stadt, dass
die künstlerische Aussage des Deckengemäldes ein grosser
Irrtum war, zu dem sie das Bestreben nach einer Iden-
tifizierung Ihrer Interessen mit denen des Adels geführt
hat.
Die Wandmalereien stammen vom akademischen
Maler Erasmus Schrott. Sie sind zum grössten Teil im
Zeichen jener allegorischen Vorstellungen gehalten,
welche, vom Standpunkt des künstlerischen Erbes aus
gesehen, im damaligen Ungarn schon zum Niedergang
verurteilt waren.

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