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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 4.1970

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I.
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Váross, Marian: Die Jahre 1900-1918 in der bildenden Kunst der Slowakei
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https://doi.org/10.11588/diglit.51371#0039
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Eduard Putra, Häuser in Gemer (Variante), Oel.

neuen Jahrhunderts Züge einer kühnen Progressi-
vität annahm.
Wie in den anderen Genren, wird es auch in der
Zeichnung nicht unser Ziel sein eine Reihe von
Namen, die in dieses Gebiet fallen, anzuführen.
Wir wollen die gegebene Lage nur an Hand einiger
Beispiele erfassen, da man das typische für die
erreichte Stufe des ästhetischen Ausdruckniveaus
so anzeigen kann. Aus der grossen Menge des
zeichnerischen Durchschnittes, für den charak-
teristisch war: a) die Zeichnung als Hilfsdisziplin
und nicht als selbstständige bildnerische Disziplin,
b) das Respektieren der akademisch-technichen
Vorschriften, treten eigentlich nur 3 Namen
hervor: Eduard Putra, Konstantin Kóvári-
Kačmarík und Martin Benka. Bei dem erst
erwähnten war die Zeichnung der Mittelpunkt
seines künstlerischen Interesses nicht aus einem
ursprünglichen Programm heraus, sondern gez-
wungenerweise, da ihm die Mittel fehlten, sich

Malbedarfsartikel zu kaufen. Allmählich entwickel-
te sich bei ihm das Zeichnen zu einer schöpferischen
Passion, dank derer Putra gerade durch das
Zeichnen den Kern seiner luministischen Bemü-
hungen realisierte, wobei er fähig war, die schab-
lonhafte zeitgenössische akademische Auffassung
durch ein persönliches Engagement und eine
empfindsame Ausdrucksform zu bereichern. Die
Gesetze der Sezession drangen markant in die
zeichnerischen Arbeiten Konstantin Kövari’s ein,
der in dieser Hinsicht bei uns eine vereinzelte,
aber bedeutende Ausnahme bildete. Der Geist
der sezessionistischen Zeichnung wirkt sich bei
ihm jedoch nicht negativ aus- mit seiner gewöhn-
lichen Linearität und einer ins dekorative über-
greifenden Manier. Kovari war der Typus eines
äusserst sensiblen Künstlers, was in seinen in-
timen Interieurszenen und Landschaften zum
Ausdruck die stilistisch durch eine zielbewusste
lineare Zeichnung ,,geschrieben“ waren.

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