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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 5.1971

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Saučin, Ladislav: Die slowakische Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.51699#0036
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Bohüh’s slowakischer Volkstypen und Trachten
kam (die Serie erschien in zwei Ausgaben). In Prag
gab er eine Auswahl eines Teiles unveröffentlichter
Studien und Aquarells seines Vaters heraus (1883),
die Zeichnungen bearbeitete er selbst, in der
chromolithografischen Technik.
K. Bohúň war Schüler seines Vaters und hat
wahrscheinlich auch ausserhalb des Elternhauses,
in Wien Schulung erhalten. Den Höhepunkt seiner
Malerei erreichte er mit zwei Bildnissen-Pendants,
u. zw. den Porträts des Arztes Michal Mandelik
und seiner Frau Maria, ferner das Porträt des
evangelischen Pfarrers Ján Boor und seiner Frau
Maria, geborene Stúrová (beide 1884). In beiden
Bildern überrascht uns der Künstler mit der
realistischen Tiefe. Bemerkenswert ist auch das
Bildnis der Mária Boorová. Der melancholisch

belichtete, kummervolle Kopf der Frau Boorová
hebt sich in Lenbach-Art vom dunklen Hinter-
grund ab und bezwingt uns durch den veredelnden
Schmerzensausdruck.
Tragisch war das Künstlerlos K. Bohüh’s und
besonders das letzte Jahrzehnt seines Lebens bleibt
ungeklärt. Es scheint, dass er eine Zeitlang in
Wien lebte und dann dem Ruf seines Bruders
Milan folgend, nach Italien reiste. Sein dortiges
Leben blieb ungeklärt. Man weiss jedoch, dass
er geisteskrank nach Ungarn abtransportiert wurde
und in einer Irrenhaus starb.
Ein früh gefallenes Talent war auch Cyril Kut-
lik (1869 —1900). Er wuchs in einer evangelischen
Pfarrer-Familie auf, die aus der slowakischen
Diaspora des heutigen Jugoslawien stammte und
längere Zeit in Böhmen lebte, wo Kutlik zur Welt

Ladislav Mednyánszky : Landschaft mit Fischer am Poprad-Fluss, Oel


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