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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 1982

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Toranová, Eva: Cinárske znac̆ky majstrov bratislavského cechu
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https://doi.org/10.11588/diglit.51703#0128
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Markenwesen der Zinngiesserzunft von Bratislava

Die Pressburger (Bratislavaer) Zinngiesserzunft vereinigte die
Repräsentanten dieses seltenen Handwerks aus dem ehemaligen
Niederungarn und aus einigen Bergwerksstädten. Als Haupt-
zunft hatte sie dann eine ganzungarische Wirksamkeit.
Aufgrund eigener Archivforschungen und mancher veröffent-
lichten Angaben gelang es 125 Meister zu erfassen — Angehörige
der Pressburger Zunft in der Zeitspanne von vier Jahrhunderten.
Die Namen dieser Meister und die Zeitbestimmung ihrer Tätig-
keit ermöglichten uns eine Reihe bisher zwar bekannter, ihrem
Wesen nach aber anonymer Meisterzeichen zu identifizieren.
In unserer Arbeit widmeten wir uns nur den Zeichen von Zinn-
giessern der Pressburger Zunft, die in Städten auf dem Gebiete
der Slowakei wirkten, da wir im Rahmen von Terrainforschungen
fast ausschliesslich mit signierten Werken dieser Meister in Be-
rührung kamen.
Das ehemalige Ungarn hatte keine eigenen Zinnquellen,
deshalb verarbeiteten unsere Zinngiesser importierten Rohstoff;
die Pressburger Zinngiesser überwiegend Zinn böhmischer
Herkunft. Dieser musste —• ähnlich wie in anderen mitteleuro-
päischen Zinngiesserzen tren — auf Nürnberger Art legiert werden.
In Zunfturkunden in Bratislava wurde er als Wiener Probe
erwähnt.
Das pflichtmässige Markieren fertiger Artefakten hatte eine
Garantie sein sollen, dass die Zinngiesser für ihre Arbeit einen
gesundheitlich einwandfreien Rohstoff, der nur mit einer bewil-
ligten Menge von Blei verarbeitet worden ist, angewandt hatten.
Die ersten bekannten Angaben über die Markierung von Zinner-
zeugnissen stammen in der Pressburger Zunft aus dem Jahre
1662. In Zusammenhang mit einem sich dahinschleppenden Streit
von zwei Zinngiessern aus Banská Bystrica gab der Vorstand der
Pressburger Zunft dem Magistrat von Bystrica bekannt, dass die

Zinngiesser nach der Wiener Probe zu arbeiten hatten. Ein
Erzeugnis aus Feinzinn oder englischem Zinn hatte ein Zeichen
der Rose mit den Initialen des Meisters zu tragen, ein Gegenstan d
aus geprobtem Zinn ein Qualitätszeichen zwischen zwei Meister-
zeichen und Gegenstände aus minderwertigem Zinn nur zwei
Meisterzeichen. Bei diesem — ursprünglich sächsischem •—
Markierungssystem mittels drei Zeichen war eine selbstständige
Qualitätsmarke überflüssig, da die verschiedenen Variationen der
Zunft- und Meisterzeichen zugleich die Qualität des benützten
Zinnes ausdrückten.
Die Meisterzeichen der Mitglieder der Pressburger Organisa-
tion bekundeten nicht viel Erfinderkunst bei der Wahl des Em-
blemzeichens. In den meisten Fällen war es das Symbol des
Zinngiesserhandwerks — eine Kanne, die zusammen mit den
Initialen des Erzeugers angebracht wurde.
Das Zeichen der Rose mit Krone bezeugte die beste Zinn-
qualität. Im Pressburger Zinngiesserhandwerk wurde dieses
Zeichen und ihr gleichwertige Krone über dem Zunft-oder
Meisterzeichen ununterbrochen bis zur Hälfte des 19. Jahrhun-
derts beibehalten. Das Zeichen mit der Gestalt der Justitia, die
sg. „Engelsmarke“, die in der europäischen Zinngiesserkunst das
Zeichen mit der Rose im Laufe des 18. Jahrhunderts verdrängte,
war bei den Pressburger Zinngiessern selten und bezeichnete
Erzeugnisse aus englischem Zinn. Die Benennung „Englisch
Zinn“ musste sich nicht auf Rohstoff englischen Ursprungs
beziehen, sie charakterisierte auch die beste Qualität von nach
englischer Art hergerichtetem Zinn — ohne Beimischung von
Blei. In den Preislimitationen aus dem ersten Drittel des 18. Jahr-
hunderts wurde in Bratislava von einem englischen Schlagen-
walder Zinn, bzw. englischem allgemein Schlagenwalder Zinn
Erwähnung getan.
 
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