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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 42.2009

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Papp, Júlia: Angaben zum Lebenslauf und zur Tätigkeit des Kupferstechers Johann Blaschke (1770 - 1833)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51714#0265
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ŠTÚDIE ! ARTICLES

II.

ARS 42, 2009, 2

Angaben zum Lebenslauf und zur Tätigkeit
des Kupferstechers Johann Blaschke (1770 — 1833)

Julia PAPP

Obwohl der in Pressburg (Bratislava) geborene, in
Wien tätige Johann Blaschke, der für österreichische,
deutsche und ungarische Verlage gleichermaßen
gearbeitet hat, einer der meist beschäftigten Kup-
ferstecher der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
und der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts war,
ist seine Tätigkeit als Buchillustrator kaum bekannt.
1933 erschien zwar eine Studie, die die Erschei-
nungsangaben von mehr Blaschke-Illustrationen
erhielt als je zuvor oder seitdem,* 1 dieser Artikel
wurde aber weder in der ungarischen, noch in der
österreichischen Forschung bekannt.2 Die Studie
der Lotte von Eynern kannte auch Dénes Pataky
nicht, der in seinem Katalog 1951 die Geschichte

des ungarischen Kupferstiches aufarbeitete und 162
Kupferstiche von Johann Blaschke auflistete.3 Die
sich wiederholenden Zeilen in den ungarischen und
österreichischen Lexika und Fachkatalogen von 1835
bis Heute, dass nämlich Blaschke für den Wiener
Verlag Doll Illustrationen zu Wieland-, Goethe-
und Schiller-Serien4 fertigte, deckt - wie es sich bei
meinen Forschungen zwecks der Anfertigung der
Biografie des Künstlers und der Zusammenstellung
seines CEuvre-Katalogs zeigte - ein aus ca. 1000
Stücke bestehendes, bedeutendes und abwächslungs-
reiches Stichmaterial.
Johann Blaschke bekam den Auftrag für sei-
ne — mir bekannten — ersten Buchillustrationen5

* Die Studie entstand mit der Unterstützung des Wiener Col-
legium Hungaricum und der OTKÁ (Országos Tudományos
Kutatási Alapprogamok) (K 62711).
1 EYNERN, L. von: Die Wiener Buchillustration von 1770
— 1820. In: Mitteilungen des Vereinesfür Geschichte der Stadt Wien.
Bd. XIII-XIV. Wien 1933, S. 1-42.
2 Auch die neuesten Lexikonartikel, die die Tätigkeit Blaschkes
bekannt machen, erhalten keinen bibliografischen Hinweis
auf die Studie. - CZEIKE, E: Historisches Lexikon Wien.
Bd. 1. Wien 1992, S. 397; SAUR. Allgemeines Künstlerlexikon.
Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 11 (Blklär
— Bobrov). München - Leipzig 1995, S. 437.
3 PATAKY, D.\ A magyarrégmetsgés ťórténete [Die Geschichte des
ungarischen Kupferstiches], Budapest 1951, S. 88-91.
4 Oesterreichische National-Encyclopädie. Wien 1835, Bd. I, S. 307-
308. Blaschke fertigte wirklich mehr als hundert Stiche zu

Wiener Wieland- bzw. Schiller-Gesamtausgaben, aber nicht
nur für Anton Doll, sondern auch für andere Verleger — z.B.
Franz Schraembl. Ich fand aber nur vier Goethe-Bände mit
seinen Stichen {[Leben des] Benvenuto Cellini. Eine Geschichte
des XVI. Jahrhunderts. Nach dem Italien’schen von J. W. von
Goethe. Bde. I-III. Braunschweig 1798; Theater von Goethe.
Faust I. Wien 1816; Goethe’s Gedichte. Wien 1816), sowie eine
Goethe-Gesamtausgabe aus Deutschland, von deren 55 Bän-
den Blaschke drei illustriert hatte (JGoethe’s Werke. Vollständige
Ausgabe letzter Hand. Stuttgart — Tübingen 1827, Bde. 9-10;
1828, Bd. 15).
5 Obwohl 1787 Joseph Kurzböck eine durch Weinrauch und
Blaschke illustrierte Chronologie [Zeitrechnung gu Erörterung
der Daten in Urkunden für Deutschland von Joseph HELWIG...
Mit einer Vorrede des... Herrn Michael Ignag SCHMIDT. Wien
: Joseph Edlen von Kurzbek, Kaiserl. Königlichen Hof-
buchdrucker, Groß- und Buchhändler, 1787) herausgegeben
hat, es ist nicht gewiss, dass der Stecher des Titelkupfers der
derzeit nur 17 Jahre alt Johann Blaschke war.

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