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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0006
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KUPFERSTICHE und HOLZSCHNITTE

alter meister

IN NACHB ILDUNGE N

HERAUSGEGEBEN VON DER

DIRECTION DER KAISERLICHEN REICHSDRUCKEREI

UNTER MITWIRKUNG VON

Dr. F. LIPPMANN

DIRECTOR DES K. KUPFERSTICHK ABINETS ZU BERLIN.

In jährlichen Lieferungen (Mappen) zu wo Mark.

Das unter vorstehendem Titel erscheinende Werk bezweckt, einem wichtigen Theile des Kunstschatzes,
den uns vergangene Jahrhunderte hinterlassen haben, umfassende Verbreitung zu geben.

Die Schöpfungen der Kupferstich- und Holzschneidekunst sind gegenwärtig in ungleich geringerem Mafse
geistiges Eigenthum der Gebildeten, als die Denkmäler der Malerei, Bildhauerei und Baukunst. Sie bieten dem
Studium oder der genufsbringenden Betrachtung sich weniger von selbst dar, als Bauwerke, Gemälde oder der
sonstige Inhalt der Museen, der das Auge zunächst auf sich zieht. Eine unbegrenzte Fülle der edelsten und
nachhaltigsten künstlerischen Anregung ist aber in den Kupferstichen und Holzschnitten der alten Meister enthalten,
und diese Anregung weiteren Kreisen zu vermitteln, ist eines der vornehmlichsten Ziele, welche sich das hier
angezeigte Unternehmen setzt.

Durch die Vervollkommnung der verschiedenen auf der Photographie beruhenden Reproductionsarten lassen
sich nach Stichen und Holzschnitten Nachbildungen hervorbringen, welche die Eigenschaften der Originale in
überaus getreuer Weise wiedergeben.

Durch eine Zahl sorgfältigster Reproductionen wird eine Art kunstgeschichtlicher Atlas hergestellt werden,
welcher die Entwicklung des Kupferstiches und Holzschnittes aller Schulen und Perioden veranschaulicht, namentlich
die Ausbildung der verschiedenen Arten der Technik: des Stiches, der Radirung, der Schabkunst, des Holzschnittes,
des Farbendruckes etc. Es werden in dem Werke demnach nicht nur alle grofsen Meister des Grabstichels,
der Radirnadel, des Schneidemessers vertreten sein, von Schongauer und Mantegna bis auf Earlom und Chodowiecki,
sondern auch die weniger gekannten Künstler, deren Leistungen nach irgend einer Richtung hin Bemerkenswerthes
bieten. Die Nachbildungen werden in der Regel in der Gröfse der Originale gehalten, sie werden auf Büttenpapier
gedruckt, auf Kartons befestigt und den alten Blättern in der äufseren Erscheinung durchaus ähnlich sein. Zur
Verhütung betrügerischen Mifsbrauches trägt jedes Blatt einen Stempel, der es als Facsimile kennzeichnet.

Es wird beabsichtigt, das Werk so lange fortzusetzen, bis eine genügende Uebersicht des Gesammtgebietes
der Kupferstich- und Holzschneidekunst erreicht ist. Um den Abnehmern des Werkes schon während des
Erscheinens eine ungefähre Anschauung des ganzen Gebietes zu gewähren, wird jede Mappe Blätter verschiedener
Meister und Epochen bringen. Die jeder Mappe beigegebenen sachlichen und biographischen Nachweisungen,
die weiterhin dazu kommenden Generalregister werden es ermöglichen, die Blätter in systematischer und geschichtlicher
Anordnung zu halten. Das Werk wird dann gewissermafsen den Auszug einer grofsen Kupferstichsammlung
darstellen, das Beste und Merkwürdigste, was vier Jahrhunderte geschaffen haben.

Für die Nachbildung werden zu einem grossen Theil Originale aus dem k. Kupferstichkabinet in Berlin
dienen und aufserdem solche aus namhaften in- und ausländischen öffentlichen und privaten Sammlungen.

Lieferung I ist soeben erschienen.
BERLIN, Februar 1890.

G. GROTE'sche Verlagsbuchhandlung.
 
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