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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0217
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B. IASON IN KOLCHIS.

188) P. Wien, Kunsthistorisches Museum des
Kaiserhauses. L. i,6b. H. 0,54. Fig. 188 Zeichnung von
Eichler mit den früheren Ergänzungen, revidiert von
Studniczka. Fig. 188' (s. die oben stehende Textabbil-
dung) im jetzigen Zustand nach Entfernung der stören-
den Ergänzungen mit Ausnahme weniger aus Gips her-
gestellter Theile, Zeichnung von C. L. Becker nach
einer der Freundlichkeit von Robert von Schneider ver-
dankten Photographie aus dem Jahre 1889. Die Angabe
der Ergänzungen nach Studniczka.

Gefunden in Neapel. Aus der Sammlung des Malers
Rainer i 804 für das K. K. Münz- und Antiken-Cabinet in Wien
erworben; 1845 im unteren Belvedere, 1889 nach Entfernung der
meisten Ergänzungen im Kunsthistorischen Museum aufgestellt.

Abbildungen: Archäologische Zeitung XXIV 1866 Taf. 215
Nr. 2. — von Sacken Die antiken Sculpturen des K. K. Münz-
und Antiken-Cabinetes in Wien 1873 Taf. 20 a-

Litteratur: K. O. Müller Handbuch der Archäologie der
Kunst, 2. Ausg., 1835 S. 645 (3. Aufl. von Welcker 1848 S. 694)
§ 412, 4; J. Arneth Beschreibung der zum K. K. Münz- und An-
tiken -Cabinette gehörigen Statuen, Büsten, Reliefs, Inschriften,
Mosaiken (1. Aufl. 1845. 7. Aufl. 1850) S. 27 Nr. 171; Th. Pyl
E>e Medeae fabula (Diss. inaug. Berol.) 1850 p. 35; O. Jahn Archäo-
logischer Anzeiger 1854 S- 454 Nr. 171; Lambeck De Mercurii
statua vulgo Iasonis habita 1861 p. 20 nr. 5; Stephani Compte-
rendu de la Commission Imperiale arch'eologique 1861 S. 90 Nr. 1;
°- Jahn Archäologische Zeitung XXIV 1866 S. 233 B; von
Sacken und Kenner Die Sammlungen des K. K. Münz- und
Antiken-Cabinetes 1866 S. 43 Nr. 171; Dilthey Annali dell' In-
stttuto XLI 1869 p. 14 n. 1; von Sacken Die antiken Sculpturen
^es K. K. Münz- und Antiken-Cabinetes in Wien 1873 S. 44;
Heydemann Iason in Kolchis (Elftes Hallisches Winckelmanns-

programm) 1886 S. 6 A. S. 14 A; L. von Urlichs Ein Medea
Sarkophag (Einundzwanzigstes Programm des von wagner'schen
Kunstinstituts) 1888 S. 6 b. S. 21.

Die, wie es scheint, vollständig erhaltene Vorderseite
enthält nur zwei Scenen, von denen die grössere links die
Bändigung der Stiere, die kleinere rechts die Errin-
gung des goldenen Vliesses darstellt.

In der Scene links bildet Iason den Mittelpunkt.
Die Füsse fest auf den Boden gestemmt, den Oberkörper
zurückgebeugt, sucht er der beiden Stiere Herr zu werden
und sie zu dem Pfluge hinzuziehen, indem er jeden
bei einem Horn gepackt hält. Den Kopf des Stieres links
hat er mit der Rechten niedergezwungen, so dass das
wüthende Thier ins linke Knie gesunken ist und vergeb-
lich sich wieder aufzurichten sucht. Der Stier rechts sucht,
sich hoch aufbäumend, zu entfliehen, während ihn Iason
mit der Linken am Horn festhält. In Folge der heftigen
Bewegung flattert seine Chlamys im Winde. Unverkenn-
bar liegt dieser Darstellung die Schilderung des Apollo-
nios zu Grunde Argonaut. III 1305—1310.

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Links halten die beiden Dioscuren das Joch bereit. Der
vordere, der um den gesenkten linken Arm die Chlamys
gewunden hat, hielt, dem Beschauer den Rücken kehrend,
mit hoch über den Kopf erhobener Linken das eine
Ende des Jochbalkens. Erhalten ist nur ein kleiner Rest
der Hand mit einem Stück des Jochs. Der zweite Dioscur,
 
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