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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,1): Einzelmythen: Actaeon - Hercules — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.12014#0174
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j5o hercules

pro moenibus cernitur" Crombach. Zunächst im städtischen Arsenal
aufgestellt.

Abbildungen: Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfrcunden
im Rheinland VII 1845 Taf. III. IV. Danach Welcker Alte
Denkmäler II 1850 Taf. XV 27 das rechte Seitenfcld. — Dasselbe
auch Overbeck Griechische Kunstmythologie, Atlas, Taf. XXIV 13.

Litteratur: H. Crombach Annales Metropolis Coloniae Agrip-
pinensis a prima origine usque ad saeculum XVII dedueti (Ms. im
Cölner Stadtarchiv) 1675 p. 75 b. p. 60; Petr. Tollius Fortuita
1686 p. 316. p. 318; Burmann Sylloge epistolarum a viris illustribus
scriptarum IV 1727 p. 97; Aldenbrück de religione antiquorum Ubiorum
Ed. I 1746 p. 34; Ed. II 1749 p. 95; L. Lersch Centraimuseum
rheinländischer Inschriften I 1839 S. 39. Nr. 33. S. 72. III 1842
S. 113; Welcker Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden
im Rheinland VII 1845 S. 94 ff. j Henzen Rheinisches Museum I
1846 S. 6345 Urlichs Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden
im Rheinland IX 1847 S. 151 ff.; Welcker Alte Denkmäler II

Die beiden Nebenfelder enthalten Thaten des
Hercules. Das linke die Befreiung der Hesione.
Nackt bis auf einen von der rechten Schulter herabfallen-
den und ihr rechtes Bein bedeckenden Mantel steht die
trojanische Königstochter mit den erhobenen Händen an
den Felsen gefesselt da. Das Haar fällt gelöst über ihre
Schultern herab. Rechts steht Hercules das Löwen-
fell über der linken Schulter, mit der Rechten die Keule
schulternd, in der Linken einen Apfel, der wohl gedanken-
los von dem copirten Statuentypus mit herübergenommen
ist. Rechts liegt das Meerungethüm, wie es scheint ver-
endend und im Todeskampf den mächtigen Schweif empor-
streckend.

Die wenigen sonst bekannten Darstellungen des
Hesione-Mythus, meist Gemälde, stellen entweder den
Kampf mit dem Seeungeheuer (Helbig Wandgemälde

1850 S. 296 ff. III 1851 _ Nr. 1129. Nr. 1184, s. Bul-

S. 285; Stephani Compte 3 lettino delf Instituto 1875

rendu pour l'annee iggg , ^ ^^,"W ^ ^ VSL 3UCh ^

S. 40; Furtwängler in ^C-jfafU ~f , X~^f v -f ££3 > L?| theils die Lösung der

Roschers Mythologischem VW^ J ^ ^selten Hesione

Laukon IS 2246 S. 2248; /^ÄlfJ L t W durch Tekmon dar (Hei-

Drexler ebd. S. 25945 ' \L\ *vAJ^ ,

OvERBECKGriechischeKunst- ^ JW%( l M big Nr. „32 und das

mythologieV 1889 S. 415 )>%>. \^ :• J ^ Mosaik in Villa Albani

— Die Inschrift Brambach * "~ ~ ~ , " _ WiNCKELMANN Monu-

Corpus Inscriptionum Rhena- Herakles und hesione, pompejaniches Wandgemälde. menti antkhi ineditinr.66;

narum 1867 p. 89 nr. 373. Helbig Führer II S. 89

Sarkophag des C. Severinius Vitealis, eines Veteranen
der XXX Legion Ulpia Victrix und Exbeneficiarius des
Consuls. Die von Lersch angenommene Identität des Be-
statteten mit dem CIL VI 224 erwähnten Eques singularis
C. Severinius Vitalis ist auf Grund der Widerlegung
Henzens jetzt wohl allgemein aufgegeben. Dagegen
hat Urlichs als terminus ante quem für die Verfertigung
des Sarkophags das Jahr 223 aus den Beinamen der XXX
Legion erwiesen, unter denen die ihr in jenem Jahre bereits
zukommenden Pia Fidelis fehlen.

Die Vorderseite, Fig. 137 ist in drei Felder getheilt,
von denen das mittlere die beiden andern an Breite bei
weitem übertrifft; es trägt die Inschrift:

D M
C • SEVERINIOVI-EALI • VETERANO
HONESTEMISSIONIS EX-BFCÖS
LEG-XXX-V-V-SE\£RI|v|ASE\£RINA
FILIA • PÄRIKARISSIMO • ADSEREN
"E VITAL INIOHILAUONELI BERTO
FACIVNDVM CVRAVIT
D(is) M(anibus)

C. Severinio Viteali veterano
honeste missionis exb{ene)f{iciario) Co(n)s(ulis)
legiionis) XXX U{lpiae) V{ictricis) Severinia Sevcrina
filia patri karissimo adseren-
te Vitalinio llilarione liberto
faciundum curavit.

Nr. 841). Nur ein jetzt völlig zerstörtes pompejanisches
Wandgemälde in Casa di Panc (Helbig Nr. 1131, vgl.
Bull. d'Instit. a. a. O.), das die beistehende Textabbildung
nach einem im Jahr 1874 von Discanno genommenen
Lucido zeigt, stellt eine analoge Scene, Hercules, auf die
Keule gestützt, neben der noch gefesselten Hesione
stehend dar. Weiter rechts haben wir das todte See-
ungethüm vorauszusetzen, während die zweite in dies
Landschaftsbild eingesetzte Scene die Rückführung der
Hesione durch Hercules und deren Begrüssung durch ihre
aus dem Stadtthor herauseilenden Angehörigen vorführt.
Aber trotz dieser Analogie bleibt der von Welcker der
Sarkophagdarstellung gemachte Vorwurf, dass es ihr an
Verbindung und Handlung fehle, zu Recht bestehen.

Das rechte Nebenfeld stellt den Dreifuss-Raub dar.
Hercules, der hier das Löwenfell über dem rechten Arm
trägt, entfernt sich eilig nach links, auf der rechten Schulter
den Dreifuss, in der gesenkten Linken die Keule.
Rechts sitzt Apollo auf einem runden Stein, der wohl
als Omphalus gedacht, aber allerdings als solcher nicht be-
sonders deutlich charakterisiert ist. Er ist nackt bis auf einen
langen Mantel, der seinen rechten Oberschenkel bedeckend
zugleich über den Sitz gebreitet ist. Zwei lange Locken
sind auf dem Rücken und der linken Schulter erhalten. Die
 
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